Tag in Nevers
Nach unseren zahlreichen Ausflügen in der Umgebung von Nevers, die immer mit langen Busfahrten verbunden waren, blieben wir am Mittwoch mal in der Stadt.
Wir trafen uns alle um 9.00 Uhr vor der Schule. Das hieß für die meisten erst einmal etwas länger schlafen als gewöhnlich, denn heute hatten wir unseren ersten Live-Auftritt in den Medien, wenn auch nur im Radio, wobei wir, wie wir später erfuhren, sehr viele Zuhörer hatten. Das Lycée Raoul Follereau ist sehr stolz auf seine eigene Radiostation, denn es gehört zu den wenigen Schulen, die so etwas vorzeigen können. Dieser Radiosender, BacFM, wurde vor 10 Jahren gegründet und ab diesem Zeitpunkt laufen dort 24 Stunden pro Tag, an 365 Tagen im Jahr Radiosendungen, die durch Schüler und Schülerinnen produziert werden. Vor allem bei den Jugendlichen kommen diese Sendungen meistens gut an.
Nachdem alle allmählich eingetrudelt waren, versuchten wir im Vorbereitungsraum des schuleigenen Radiosenders unterzukommen. Dort war es bereits ziemlich heiß, was auch im Laufe des Tages auf Grund der steigenden Temperaturen sowie der Masse an Menschen, nicht besser wurde.
Der Morgen begann mit dem Austeilen unserer Preise für unsere Stadtrallye, doch zuerst wurde das Wissen unserer Austauschschüler getestet, und sie mussten eingestehen, dass manche sich in ihrer Stadt auch nicht so gut auskannten, was aber auch verständlich war, denn einige Fragen bezogen sich auf die Zeit vor ihrer Geburt. Als Preise winkten Bücher, CD-Roms, Wörterbücher und Schreibordner.
M. Ellerbach teilte uns im Anschluss in gemischte 5er oder 6er Gruppen ein, damit die Vorbereitungen für diesen Morgen starten konnten, denn um 11.00 Uhr sollten wir eine Radiosendung live ausstrahlen. Jede Gruppe suchte sich erst einmal ein schattiges Plätzchen. Eigentlich sollte jeder zuerst ein Brainstorming machen, aber in unserer Gruppe waren alle sofort von unserem ersten Vorschlag begeistert.
Unser Thema sollten die Klischees werden. Nach einer halben Stunde trafen wir uns dann wieder im engen Vorbereitungsraum mit den anderen und besprachen unsere Vorschläge. Da jede Gruppe aber schon genaue Vorstellungen hatte, welches Thema sie behandeln wollten und kein Thema mehrfach gewählt worden war war, konnten wir auch sofort mit der Arbeit beginnen.
Wir hatten jetzt eine ¾ Stunde Zeit unseren ca. zehnminütigen Live-Vortrag zu erarbeiten. Bei der Besprechung hatte jede Gruppe schon einen Franzosen oder eine Französin ihrer Gruppe bestimmt, die oder der die Rolle des Moderators der jeweiligen Gruppen übernehmen sollte. Jetzt musste jede Gruppe nur noch zwei Deutsche und einen weiteren Franzosen bestimmen, die bei den Aufnahmen dabei sein durften, denn in den Aufnahmeraum passten leider nur 4 Leute.
Dann wurde noch schnell von jeder Gruppe ein Lied ausgesucht, welches immer nach den jeweiligen Vorträgen gespielt wurde.
Doch dann ging es an die Arbeit, denn die Zeit drängte und wir Deutschen hatten doch ein klein wenig Lampenfieber, denn die Sendung wurde natürlich auf französisch gehalten und so wollten wir doch wenigstens vorbereitet sein.
Direkt vor der Sendung waren dann die meisten doch etwas aufgeregt, während wir im Vorbereitungsraum schwitzten und auf unsere Premiere im französischen Radio warteten.
Punkt 11.00Uhr hatte der erste Franzose, Baptiste, seinen Auftritt und stellte den Zuhörern die folgende Sendung vor. Bevor die erste Gruppe über ihr vorbereitetes Thema „Freizeitgestaltung der Jugendlichen in Deutschland und in Frankreich“ sprachen, wurde die Sendung durch ein Lied eröffnet.
Trotz kurzer Vorbereitung, Lampenfieber und der Fremdsprache entwickelten sich in jeder Gruppe freie lustige Gespräche über Gastronomie, Verkehr, Klischees etc.
Hiermit ein großer Dank an die Franzosen, die sich sehr viel Mühe gaben, uns mit ihren Fragen nicht in Verlegenheit zu bringen, und so wurde die Sendung ein voller Erfolg, der nicht nur uns Teilnehmern gefiel, sondern laut Rückmeldungen auch bei den Zuhörern gut ankam.
Der Nachmittag blieb uns dann zur freien Gestaltung offen, und da sehr schönes Wetter war, wurde dies auch von allen gern genutzt.
(verfasst von Christina Flörsch, 10b und Ann-Christin Wax, 10a)