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Gegen Gewalt – für Partnerschaft: Präventationskonzept

01.12.2004 sachen für Gewaltanwendung

(Sonderheft: POL. STUDIEN Nr: 4/97; Gewaltprävention bei Kindern und Jugendlichen: Was tun wir für den friedlichen Umgang miteinander?)

  • Soziale Desintegration
  • Kommunikationsdefizite
  • Unterentwickelte Verbalisierungsfähigkeit
  • Ausweglosigkeit, Zukunftsangst
  • Mangelndes interkulturelles Verständnis
  • Fehlende Grenzsetzung oder fehlende Kontrolle
  • Mangelnde Akzeptanz bestehender Ordnungen
  • Mißtrauen, schädliches Klima
  • Gewaltverherrlichung in den Medien
  • Erleben von Gewalt als Erfolgsrezept
  • Protesthaltung
  • Zerstörungswut
  • Langeweile
  • etc.

Erfolgsversprechende Präventationsmaßnahmen

(Sonderheft: POL. STUDIEN Nr: 4/97; Gewaltprävention bei Kindern und Jugendlichen: Was tun wir für den friedlichen Umgang miteinander?)

  • Förderung und Entwicklung sozialer Integration
  • Betätigungsfelder eröffnen
  • Bindungen stärken
  • Eigenverantwortung entwickeln
  • Förderung und Entwicklung individueller Zuversicht
  • Vermittlung von Kompetenzen zur Bewältigung von Konfliktsituationen
  • Entwicklung des interkulturellen Verständnisses
  • Ziel- und Grenzsetzungen in vertrauensvollem Klima erleben lassen und dadurch deren Akzeptanz entwickeln
  • Sanktion von Gewaltanwendung; Wiedergutmachung
  • Entwickeln einer Lebenseinstellung gegen Gewaltanwendung

Präventationsforderung an die Politik

Jugendpolitik:

  • Schaffung von Einrichtungen zur sinnstiftenden Einbindung jugendlicher Aktivitäten

Familienpolitik:

  • Wertevermittlung
  • Soziale Sicherung

Medienpolitik:

  • Kontrolle der offenen und versteckten
  • Gewaltverherrlichung
  • Favorisierung der Gewaltlosigkeit

Sozialpolitik:

  • Soziale Gerechtigkeit
  • Arbeitsplätze schaffen
  • Lehrstellen schaffen

Innenpolitik:

  • Gewährleistung der Sicherheit der Bürger und der Einrichtung
  • Bekämpfung extremer und illegaler Gruppierungen
  • Konsequente Verfolgung von Gewalttätern

Bildungspolitik:

  • Mehr Lehrer
  • Kleinere Klassen
  • Verbesserung der sozialpädagogischen Einrichtungen an Schulen
  • Vermeidung von Mammutschulen und von schulischen Agglomerationen
  • Verbesserung des schulischen Raumangebotes und der schulischen
  • Infrastruktur
  • Reduzierung von Schulversagern durch kontrollierten Zugang zu den
  • Bildungsgängen

Präventationsforderungen an den Schulträger:

  • Mehr Lehrer
  • Kleinere Klassen
  • Verbesserung der sozialpädagogischen Einrichtungen an Schulen
  • Vermeidung von Mammutschulen und von schulischen Agglomerationen
  • Verbesserung des schulischen Raumangebotes und der schulischen
  • Infrastruktur
  • Reduzierung von Schulversagern durch kontrollierten Zugang zu den
  • Bildungsgängen

Präventationsforderungen an die Schule

Vorschläge von LAPSuS zur Gewaltpräventation an Schulen (Prof. Jäger 1997)

I. Auf Schulebene

  • Verstärkte Beteiligung von Schülern an Entscheidungen und der baulichen Gestaltung der Schule
  • Durchführung von Projekttagen
  • Einrichtung von AG's
  • Schaffung von Anlaufstationen bei Problemen

II. Auf Klassenebene

  • Etablierung von Klassenregeln
  • Regelmäßige Klassengespräche
  • Rollenspiele zur Verdeutlichung von Eskalationen
  • Gemeinsame Klassenaktivitäten

III. Auf Schülerbene

  • Förderung von leistungsschwachen Schülern
  • Patenschaften von älteren für jüngeren Schülern
  • Täter-Opfer-Ausgleich bei Gewalthandlungen
  • Trainingsprogramme für Schüler z.B. zur Erweiterung des Handlungsrepertoires bei Gewalt-Situationen

IV. Auf Lehrer-Ebene

  • Fortbildungsveranstaltungen
  • Supervisionsangebote

V. Auf Eltern-Ebene

  • Stärkerer Einbezug in den Schulalltag
  • Verbesserung der Kommunikation mit Lehrern

Maßnahmen der Impliziten und Expliziten Gewaltpräventation am MSG

A) Gestaltung eines postiven Schulklimas

Förderung und Entwicklung sozialer Integration, Förderung und Entwicklung individueller Zuversicht

I. Durch ein positives Lehrer-Schüler-Verhältnis, gekennzeichnet durch Zuwendung und Vertrauen und das pädagogische Bemühen um den einzelnen Schüler

  •  „Die Sachen klären und die Menschen stärken“ (H. v. Hentig)
  • „Erziehung ist Vorbild und Liebe“ (W. Fröbel)
  • „Wer Leistung will, muss Lernen fördern“ (O. Hertz)

II. Durch effektive Schullaufbahnberatung

  • Überforderung vermeiden durch intensive und kompetente Schullaufbahnberatung
  • Information und Aufklärung zu alternativen Bildungsgängen

III. Durch PFLEGE und WEITERENTWICKLUNG der UNTERRICHTSQUALITÄT

  • Offenheit für zeitgemäße Unterrichtsmethoden
  • Sicherung von Fortbildungsmöglichkeiten für Lehrer
  • Offenheit für unterrichtliche Innovationen
  • SCHILF; Studientage
  • Einsetzen eines Innovationsteams
  • Produktive Fachkonferenzen
  • Klausurtage für Lehrerteams
  • Beratung im Rahmen von Unterrichtsbesuchen
  • Hospitationsmöglichkeiten
  • Kollegiale Praxisberatung

IV. Ergänzung des Pflichtkanons der Schule durch Schwerpunktsetzung im freiwilligen Unterrichtsangebot (Arbeitsgemeinschaften etc.)

  • Förderung von Begabungen und Neigungen
  • Entfaltung sinnstiftender Aktivitäten
  • Beteiligung von Kopf, Herz und Hand (ganzheitliche Erziehung)
  • Identifikationsmöglichkeiten
  • Durch Beteiligung an
  • - Schulmannschaften
    - Schulischen Ensembles
    - Schulischen Aufführungen
    - Schulfesten und Feiern
    - Schülervertretung und Selbstverwaltung (MSS-Raum, Bibliothek, InfL)
    - Präsentationen der AG's
    - Repräsentation der Schule
    - Schulberichte

V. Durch konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Schulleitung, Kollegium, Elternvertretung und Schülervertretung

  • Gegenseitige Wertschätzung und Akzeptanz
  • Respektierung der gegenseitigen Wünsche und Anregungen
  • Kompromißbereitschaft
  • Engagement
  • Kompetenz
  • Vernetzung der Institutionen (z.T. durch Teilnahme an Sitzungen)
  • Pädagogischer Arbeitskreis     
  • Kollegiale Praxisberatung
  • Gemeinsame Unternehmungen von Lehrern, Eltern, Schülern

B) Förderung eines interkulturellen Verständnisses

  • Schulpartnerschaften und Schülerbegegnungen
  • Schüleraustausch ins Ausland
  • Studienfahrten
  • Landeskundliche Projekte im Fremdsprachenunterricht
  • Unterrichtliche Projekte insbesondere des Geschichts-, Erdkunde- und Sozialkunde, Religions- Musik- und Kunstunterrichts etc.

C) Förderung des Sozialverhaltens

  • Sockeltraining: Teamentwicklung im Klassenzimmer
  • Methodentraining, Kommunikationstraining
  • Gruppenarbeit im Unterricht
  • Patenschaften für die 5. und 6. Klassen
  • Klassenfeste der SV
  • Stufenspielfeste der SV
  • Tag der Verkehrserziehung
  • Aktion „Schaufel und Besen im Klassenzimmer“
  • Tag der politischen Bildung
  • Caritative Aktivitäten: z.B. "Flohmärkte für RUANDA bzw. Hilfsbedürftige"
  • Schulgottesdienste
  • Schulmannschaften
  • Schulische Ensembles Chor, Orchester, Theatergruppen
  • Schulaufführungen
  • Schulfeste
  • Unterrichtsthemen zur Entwicklung eines Gespürs für die Bedürfnisse anderer Menschen in Religion, Ethik, Deutsch, Gemeinschaftskunde, Fremdsprachen, Naturwissenschaften, Musik und Kunst

D) Information über Regeln und Aufarbeitung von Regelverstößen in der Schule

  • Besprechung von Fragen der Haus- und Schulordnung im Rahmen von Klassenleiterstunden
    - zu Schuljahresbeginn
    - aus aktuellen Anlässen (z.B. in Ergänzung von Rundläufen)
  • Behandlung von Regelverstößen durch die aufsichtsführenden Lehrkräfte bzw. die Klassenleiter. Einbeziehung der Eltern.
  • Aufgreifen von gravierenden Regelverstößen durch die Schulleitung. Einberufung von Konferenzen mit Anhörung der Betroffenen unter Beteiligung von Eltern- und Schülervertretern.
  • Gespräche mit dem Zweck, Einsicht in Fehlverhalten zu erzielen
  • Verbinden des Fehlverhaltens mit erzieherischen bzw. Ordnungs-Maßnahmen
  • Auflagen zur Sammlung sozialer Erfahrungen bei sozialen Einrichtungen
  • Auflagen zur Wiedergutmachung
  • Unterstützung der schulischen Ordnungsmaßnahmen durch den Schulelternbeirat
  • Einsatz des Schulpsychologen
  • Erarbeitung von „Klassenregeln“ in einzelnen Klassen

E) Thematisierung des Prpblems "Gewalt" im Unterricht

Vorschlag: Zusammenstellung einer Übersicht durch Fachkonferenzen/Fachkonferenzleiter

Vorschlag: Entwickeln eines Sockeltrainings: „Gegen Gewalt, was wir tun können“ o.ä. auf Landes- oder überregionaler Ebene.

Die Gesamtkonferenz vom 25. Mai 1998 ist damit einverstanden, dass dieses Papier als Präventionskonzept des MSG der Stadtverwaltung Landau auf Anforderung vorgelegt wird.

H. Brauner

F) Projekt: MEDITATION (evt. ins Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzbund)

  • Ausbildung von „Mediatoren“
  • Ausbildung von „Schlichtern“
  • Bereitstellung eines „Schlichtungsraumes“

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