Wenn Geldscheine brennen
Max-Slevogt-Gymnasium stellt neue naturwissenschaftliche Lehrräume vor
18.06.2005 - „Warum war der Chemie und Biologieunterricht in unserer Jugend nicht so unterhaltsam und kurzweilig?“ Das mögen sich viele ältere Semester bei der Einweihung der neuen naturwissenschaftlichen Räume im Max-Slevogt-Gymnasium gefragt haben. Am Dienstag präsentierten die Fachlehrer, Schülerinnen und Schüler ihren Gästen stolz die drei heilen, großzügigen Fachsäle, die jetzt mit funkelnagelneuen Möbeln, Geräten und Unterrichtsmaterialien sowie modernster Medientechnik ausgestattet sind.
Morsche, am Boden fest verschraubte Pulte gehören der Vergangenheit an. Jetzt erlaubt die leichte, luftige Möblierung eine individuelle, flexible Raumgestaltung. Schulleiter Hermann Brauners Dank galt insbesondere Bürgermeister Hans-Dieter Schlimmer, als Schuldezernent habe sich dieser maßgeblich für die Sanierung des Gymnasiums eingesetzt. Brauner dankte auch dem Stadtrat, der trotz kritischer Haushaltslage schwierige finanzielle Entscheidungen zum Wohle der Schule mutig mitgetragen hätte.
Musikalisch umrahmt wurde die Feier durch den Klassenchor der 5b unter Leitung von Klaus Hoffmann.
Studiendirektor Rüdiger Nauert, er als Generalbevollmächtigter für die Ausstattung der naturwissenschaftlichen Räume die Verhandlungen mit Stadt und Lieferanten geführt und dabei laut Brauner überaus großes Geschick bewiesen hatte, ließ auf unterhaltsame Weise die Vergangenheit der Lehranstalt Revue passieren. Die Anwesenden erhielten einen kleinen Einblick in die chaotischen Unterrichtsbedingungen während der Sanierungsphase, als noch zwischen Kabelgewirr und Schutthaufen tapfer experimentiert und improvisiert wurde.
Anhand von Bildern und Videoclips zeigte Nauert die Entwicklung von den veralteten Lehrsälen hin zu den hochmodernen, multifunktionalen Fachräumen. Die Schüler demonstrierten kleine, naturwissenschaftliche Experimente. Sie zündeten nicht nur Geldscheine an und legten sie dann unversehrt wieder in die Klassenkasse, sondern zeigten, wie mit Kupfer- und Zinnblättchen und einer Zitrone ein kleiner Motor angetrieben werden kann.
Ein origineller Kurzfilm des Chemieleistungskurses der MSS 12 mit dem Titel "Die Silberringe des MSG" ließ ahnen, dass an der Schule die Eisen der Naturwissenschaften innovativ geschmiedet werden.
Schlimmer lobte die beeindruckenden Demonstrationen, die bewiesen hätten, dass das MSG fit für die Zukunft sei. Allen an der Sanierung Beteiligten bescheinigte er Teamgeist und großes Durchhaltevermögen. Nur dank der guten Kontakte von OB Dr. Christof Wolff „nach Mainz“ sei eine 60-prozentige finanzielle Förderung mit Landesmitteln möglich gewesen.
Bei einem Rundgang durch die neuen Räumlichkeiten nutzten die Gäste die Gelegenheit, im Biologiesaal organische Lebewesen unter dem Mikroskop zu betrachten. Im Chemielabor zeigten drei kleine Alchimisten mit großen Schutzbrillen ihre Künste. Tim Hochdörffer, Alexander Bakhtari und Paul Hafner konnten zwar kein Stroh zu Gold spinnen, verwandelten jedoch unansehnliche Zwei- und Fünf-Cent-Stücke mit Feuereifer und durch Schwenken in geheimnisvollen Legierungen in blitzende und blinkende „Silber-“ und „Goldmünzen“. (ovi)