Toni L. rappt am MSG gegen Gewalt und Drogen
22.06.2005 Am 16.Mai 2005 war der bekannte Rapper Toni L. am Max-Slevogt-Gymnasium zu Gast. Er sollte aber kein Konzert geben, sondern mit den Schülern der 7. Klassen einen Workshop „Rappen gegen Gewalt und Drogen“ gestalten. Toni L. gelang es, aus seiner eigenen Biographie und aus der Entwicklungsgeschichte der Hip Hop-Musik heraus, Alternativen zu Gewalt und Drogen aufzuzeigen. Die Hip Hop-Szene habe ihm gelehrt, dass es andere Möglichkeiten gibt, als mit Muskelkraft gegeneinander anzutreten. Nämlich sich im Break-dancen, Musik machen, Rappen zu messen, so dass die eigenen Kräfte und auch Aggressionen in Kreativität umgeleitet und umgesetzt werden. Gutes Break-dancen oder gutes Rappen setze aber körperliche und geistige Fitness voraus, die durch Drogenkonsum zunichte gemacht werde. So lautete eine seiner Kernaussagen „Drogen machen euch klein und nicht groß“. Höhepunkt des Workshops war, als Toni L. gemeinsam mit den Schülern zu dem in Kürze erscheinenden Song „Der Zug rollt“ rappte. Die Schüler waren begeistert. Zum Beispiel äußerte sich Elina spontan ihren Freundinnen gegenüber: „Der ist ja noch cooler als ich dachte“ und erhält Zustimmung durch beifälliges Kopfnicken.
Die Präventionsbeauftragte und Initiatorin des Workshops StR, Annekathrin Straka, erläuterte, dass eine tragfähige Präventionsarbeit vielschichtig sein müsse, da Kenntnisse alleine nicht vor Drogenkonsum oder aggressivem Verhalten schützen. Vielmehr werden Einstellungen und Verhaltensweisen auch erheblich von emotionalen und affektiven Motivationen bestimmt. Jugendliche werden auf dieser emotional-affektiven Ebene entscheidend von in der Öffentlichkeit stehenden Personen mitgeprägt und bedürfen deshalb einer Orientierung an positiv wirkenden und authentischen Vorbildern.
Als solches Vorbild stellte sich der Musiker Toni L. dar. Er konnte glaubwürdig machen, dass er eine gewalt- und drogenfreie Haltung selbst vorlebt. So ist er auch bei „Brothers Keepers“ beteiligt, ein aus vielen Musikern bestehendes Projekt gegen Rassismus. Unlängst wurde auch sein mit der Band „Advanced Chemistry“ gemachte antirassistische Song „Fremd im eigenen Land“ als bester deutscher Hip Hop-Song aller Zeiten ausgezeichnet.
Der Vormittag, dessen Gestaltung vom Freundes- und Förderkreis unterstützt wurde, wird den Schülern bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben. In einer sich anschließenden Autogrammstunde wurden „Funkjoker“-Karten, Rucksäcke und Mäppchen von Toni L. geduldig signiert.