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Chemie Leistungskurse der 11. und 12 Jahrgangsstufe bei einem Landauer Betrieb der Galvanotechnik: Firma Ansorge

10.03.2008 Vom Mitglied der Geschäftsführung, Herrn Ralf Ansorge, und weiteren Mitar­bei­tern am 17.1.2008 freundlich empfangen, wurde zunächst das Pro­duktionsprogramm der Firmengruppe vorgestellt: im Bereich der Galvanik werden metallische Oberflächen vor allem durch Zink-, Zink-Eisen- und Zink-Nickel­über­züge veredelt und im La­bor auf ihre Güte getestet. Aber auch die Passivierung (für che­mi­sche Spezialisten: natürlich Cr(VI)-frei) spielt eine merk­li­che Rolle – vor allem in der Automobilindustrie.

Hoch interessant war es, den sogenannten Galva­ni­sie­rungs­au­to­ma­ten zu beobachten. Computergesteuert werden die vielen Gal­vanisierungsbäder beschickt, die Galvanisierungsströme optimal gesteuert und zeitrichtig Zwi­schen­stopps zum Spülen der Ware eingelegt, bevor für den nächsten Prozessschritt das fol­gende  Galvanisierungsbad durchlaufen wird.
Die Firma Ansorge ist ein internationaler Be­trieb (mit einer Filiale selbst in Mexiko), bei dem Kunden „im Lohnverfahren“ ihre Produkte veredeln lassen. Zulieferfirmen von großen au­to­mobilen Premiumherstellern lassen in Lan­dau ihre Produkte galvanisieren, aber auch (wenn auch vom Umsatz her marginal) Hand­werks­betriebe liefern ihre „Schlosserware“. Be­eindruckend für uns war die Größe der Anlage: untergebracht in einer 50m langen Halle beschickt der Galvani­sie­rungs­automat 50 ver­schiedene Galvanisierungsbecken.
Beeindruckend auch die elektrischen Anlagen: in den einzelnen Becken kann mit Strom­stär­ken bis zu 1400A gearbeitet werden – und den­noch kann man gefahrlos die dicken Kup­fer­leitungen berüh­ren. Die Spannung beträgt nämlich nur 1-10 Volt: Noch nicht mal ein klei­ne­res Zucken war beim Antas­ten zu spüren…
Der Umweltschutz ist bei der Galvanisierung ein wichtiges Thema: Luft- und Abwas­ser­rei­nigung wird mit modernen Anlagen sehr effek­tiv eingesetzt. Genauso wird das Recycling verschmutzter Spülwässer er­mög­licht: das spart Kosten, schont Ressourcen und vermeidet unnötigen Abfall. Dabei gelingt es auch, komplex gebundene Metallionen durch riesige UV-Lampen abzuspalten und so die Metalle aus dem Abwasser zu entfernen.
Die Galvanisierungstechnik bietet „glänzende“ Zukunftsaussichten, national und in noch höherem Maße international. Viele Fachleute, Ingenieure und Techniker fehlen, was die zur Zeit boomende Entwicklung deutlich erschwert.

Bei weiter gehendem Interesse: www.ansorge.com

Fotos von Tobias Schellenbach

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