DIE RHEINPFALZ 18. Juli 2007
Georg Theisinger führt
Gut begonnen hat die deutsche Meisterschaft in Lüsse bei Berlin für die drei Piloten der Landauer DJK-Segelfluggemeinschaft in ihren Hochleistungsseglern ASW 27. Titelverteidiger Georg Theisinger führt in der 15-Meter-Rennklasse das Klassement mit 1806 Punkten vor seinem Neffen Florian Theisinger (1738) an, sein Bruder Martin Theisinger liegt auf dem fünften Platz (1698). Die DM begann am Sonntag mit einer so genannten „Racing Task", 293 Kilometer lang von Lüsse nach Falkenberg, Neuhausen, Brück und zurück. Georg Theisinger kam nach 2:49 Stunden wieder herein (104 km/h) und bekam für den ersten Platz 926 Punkte gutgeschrieben. Florian Theisinger war knapp vier Minuten, Martin Theisinger knapp acht Minuten länger in der Luft. Die zweite „Racing-Task" hatte eine Länge von 348 Kilometern. Der Franzose Gilles Navas benötigte 2:44 Stunden (127 km/h) und verwies Georg Theisinger (126), Martin Büttner (126), Martin Theisinger (124) und Florian Theisinger (124) auf die Plätze. Der gestrige Wertungsflug wurde abgesagt. -THC/FOTO: FCC BERLIN
Quelle: Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Weinstraße Ausgabe: Nr.164
Datum: Mittwoch, den 18. Juli 2007 Seite: Nr.25
DIE RHEINPFALZ 02. August 2007
Mit dem richtigen Schliff
Die WT auf dem Landeanflug in Lüsse. T steht für Theisinger, W für Waldemar, den Vater der Theisinger-Brüder Georg und Martin, die bei der Deutschen Meisterschaft im Segelfliegen den ersten und zweiten Platz in der 15-Meter-Klasse vor Florian Theisinger belegten (wir berichteteten). Für den 51-jährigen Martin Theisinger hatte die DM mit einer heiklen Überraschung begonnen: Die Haube, sie war nachlackiert worden in einem Fachbetrieb, stand Millimeter über. Das störte, hörbar und messbar, die Strömung. Martin Heide, Konstrukteur bei Schleicher, schliff sie vor Ort stundenlang glatt. Ein Grund, weshalb die drei Landauer auf ihre Schleicher-Modelle ASW 27 schwören, die im Wettbewerb mit Ventus, Discus, LS und DG stehen. -THC/FOTO: FCC BERLIN
Quelle: Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Weinstraße Ausgabe: Nr.177
Datum: Donnerstag, den 02. August 2007 Seite: Nr.12
DIE RHEINPFALZ 03. August 2007
pfalz-sportler der woche: Georg, Martin und Florian Theisinger
Titelkämpfe sind Familienangelegenheit
SEGELFLIEGEN: Landauer Trio dominiert die deutsche Meisterschaft der 15-m-Rennklasse
Von unserem Mitarbeiter Thomas Cattarius
Zwei Brüder vorn bei einer Meisterschaft, das gab's schon (die Briten Steve und Phil Jones). Einmalig ist aber, worauf sich die Landauer Georg (52), Martin (51) und Florian Theisinger (24) schon bei einem winterlichen Spaziergang gen Trifels mental vorbereiteten. Sie fragten sich: Wo haben wir Schwächen? Wie optimieren wir die Abflüge? Was tun, wenn einer schon 100 Meter höher ist als die anderen? Vor acht Tagen endeten die deutschen Segelflug-Meisterschaften in Lüsse. Georg gewann in der 15-Meter-Klasse vor Bruder Martin - und dem Neffen.
Am letzten Wertungstag hätten der Pfarrer im Schuldienst und Vater des elfjährigen Laurenz, der Studiendirektor, der Physik, Sport und Mathematik unterrichtet und mit seiner Frau neben Sohn Felix (13) die Mädchen Camille und Josine zur Pflege bei sich hat, sowie der Heizungsbauer im elterlichen Betrieb, dessen Freundin Fanny ebenfalls fliegt, gar ausmachen können, wer gewinnen soll, so überlegen waren sie. Das habe nie zur Debatte gestanden, sagt Georg Theisinger, der seinen Titel von Zwickau 2005 verteidigte. Segelfliegen, das heißt die größtmögliche Strecke zurückzulegen in Zeit und Raum oder eine Route so schnell wie möglich zu fliegen; und dabei zu achten auf Konkurrenten, die einem nahe kommen, aufs Wetter, auf Flughöhen und verbotene Zonen - worauf sich über Magdeburger Börde, Spreewald, Fläming, Lausitz und Elbe der Jüngste konzentrierte. Einen „geilen Teamflug" nannte der Neuseeländer Ross Drake den Auftritt des Trios, das sich breit machen kann auf der Suche der besten Thermik (und über einem sandigen Gebiet mal 4,2 Meter/Sekunde Auftrieb ausmachte). Die Vorgabe beim Kreisen, beim „Kurbeln": „Der Tiefste sagt, wann"s weitergeht." Am letzten, extrem windigen DM-Tag hätten sie alles verspielen können. Der Italiener Stefano Ghiorzo und der Franzose Gilles Navas, Mitfavoriten bei der Lilienthal Glide, mussten außenlanden, die WT, LT und die JT kamen durch. „Im Nachhinein", so Martin Theisinger, „hat"s uns gedämmert, dass es schiefgehen konnte."
So richtig realisiert haben sie noch nicht, dass sie in ihren Modellen ASW 27 von Schleichter die DM so dominierten vor dem vierten Landauer David Schneider und Frank Schwerdtfeger vom FSV Neustadt. Und vor Ghiorzo und Navas. Die Lilienthal Glide war der Vorwettbewerb der WM 2008 in Lüsse, für die sich die Brüder qualifiziert haben. Florian Theisinger hat erstmal geschafft, was vor ihm wenige erreichten: Als Junioren-Sieger von 2003 ist er im C-Kader und nun auch in der Nationalmannschaft der Aktivenklasse.
WT, das Kennzeichen des Seglers von Martin Theisinger, steht für Waldemar Theisinger, LT steht für Lotte Theisinger. Sie sind die Eltern der Theisinger-Brüder und waren ihre ersten „Geldgeber". Mit ihrem Vater, 13. Mitglied der 1953 gegründeten DJK-Segelfluggemeinschaft, waren die Jungen oft auf dem Landauer Ebenberg gewesen, wie selbstverständlich fingen sie 1969 selbst an zu fliegen. 1982 (Georg) und 1992 (Martin) schafften sie es zum ersten Mal in die Nationalmannschaft, sie flogen Welt- und Europameisterschaften in Neuseeland, Frankreich, Finnland oder Polen. Polen ist an zweiter Position in der Weltrangliste hinter Großbritannien und vor Deutschland, wo weltweit die meisten Wettkampfsportsegler, 427 sind gelistet, zu Hause sind. Die EM in Issoudun (3. bis 16. August) nennt Georg Theisinger nur die Dreingabe. Bei der WM 2006 in Schweden war er lange auf „Bronze-Kurs" gewesen.
Quelle: Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Weinstraße, Ausgabe: Nr.178
Datum: Freitag, den 03. August 2007 Seite: Nr.10