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Till Eulenspiegel (Bericht der Rheinpfalz)

Sensationsgieriges Volk auf die Schippe genommen

ESSINGEN/LANDAU: Unterstufenchor des Max-Slevogt-Gymnasiums zeigt „Till Eulenspiegel"

Mit der Aufführung des Musicals Till Eulenspiegel begeisterten Schüler der 5. und 6. Klassen des Max-Slevogt-Gymnasiums die Besucher in der Dalbergahalle. FOTO: VAN

Mit der Aufführung von Till Eulenspiegel, orientiert an Wolfgang Frickes Musical, begeisterten die fünften und sechsten Klassen des Max-Slevogt-Gymnasiums. Vom Publikum wurden die Akteure des Unterstufenchors, die unter der Regie von Bernd Fink spielten, in der Essinger Dahlberghalle mit Applaus reichlich belohnt.

Vor allem Eulenspiegel-Darsteller Carl Gillet trat mit erstaunlicher Souveränität auf, so, als sei der Sechstklässler die Bühne gewohnt. Anhand seiner durchgängig ernsthaften und konzentrierten Miene verlieh er der so schelmenhaften Hauptrolle eine neue, sympathische Facette. Gespickt wurde das Stück mit einfachen Tanzeinlagen und Kunststücken wie Jonglagen, Stelzenlaufen oder Einradfahren. Nicht nur Gillets gesangliches Talent stach hervor, das Klangbild war im Allgemeinen sehr rein und klar. Mit der Mischung aus Gesang und Schauspiel hatte sich der Chor nicht übernommen.

Im Laufe des gesellschaftskritischen Stücks wurde so mancher von Eulenspiegel auf die Schippe genommen, ob es nun Juliane Bantle und Greta Gillet als Bäcker mit Frau waren, oder Evelyn Günther als des Herzogs Arzt, die den Eulenspiegeleien ausgesetzt waren. Mit viel Geschick führte Eulenspiegel sensationsgierige Bürger an der Nase herum.

Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Nachricht, dass Till im Land sein Unwesen treibt. Einem Bäcker, den Till um eine Stelle bittet, fabriziert er statt Brötchen „Eulen und Meerkatzen". Anstatt sich von der Entlassung entmutigen zu lassen, schlägt er daraus Profit und verkauft die Backware unter dem einfachen Volk, gespielt von Jakob Leicht, Yannik Meyer, Joshua Kissel, Rebecca Kessler und Daniela Beck. Während er sich zunächst nur Missgunst einhandelt, kann sich Till durch geschickte Redekunst bald des Herzogs einziger Berater nennen.

Julia Scheider saß als Herzog auf einem äußerst dekorativ gestalteten Thron, und spielte ihre Rolle auch sehr gut. Gelungen stellten Linea Schmitt, Carla Egle, Marlina Gambs und Caterina Spada die aufgebrachten Juristen dar, die während eines Disputes ihr bürokratisches Kauderwelsch kaum selbst noch verstanden.

In der letzten Szene täuscht Till vor, einem Esel das Lesen beizubringen, was das leichtgläubige Volk nach ein wenig Überzeugungsarbeit nicht mehr zu bezweifeln scheint. Letztlich hält er dem Publikum den Spiegel vor, in dem Bemühen, dass dieses dem Leben mit mehr Skepsis begegnen soll. Der Wunsch nach einer Zugabe galt nicht nur den 50 Schauspielern, sondern ebenso der Musikbegleitung durch Friedhelm Kunz am Klavier, Samuel Geiger am Schlagzeug, Frieder Wenzel am E-Bass sowie Flötistin Jana Zedler.

Ein weiterer Höhepunkt war die Übergabe eines Symbolschecks in Höhe von 1133 Euro an Dekan Rudolf Ehrmantraut. Eingenommen wurde die Summe durch mehrere Benefizkonzerte der Schule. Gedacht ist das Geld für die neue Orgel der Landauer Stiftskirche. Ehrmantraut dankte im Namen der Gemeinde, welche „tief gerührt" sei. (inl)

Quelle: Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Weinstraße Ausgabe: Nr.152
Datum: Mittwoch, den 04. Juli 2007 Seite: Nr.31

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