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Die Schatzsuche

Marina Ducke (Max-Slevogt-Gymnasium, Klasse 6d, Schuljahr 2001/2002)

 1. Kapitel Spaziergang in den Wald

Tina, Karl, Robin und Susi wohnten in einem kleinen Dorf am Waldrand. Es war Sommer, die Sonne schien und die vier hatten nicht viel Hausaufgaben auf. „Wie wär´s, wenn wir jetzt ins Schwimmbad gingen? Es ist ja heute so heiß und ich schwitze“, schlug Karl vor. Doch Tina meinte: „Was? Heute? Heute gehen wir auf keinen Fall!“ - „Aber wieso denn nicht?“ fragte Karl entsetzt. „Na weil es doch immer so voll ist bei diesen Temperaturen!“ sagte Tina. „Aber wir könnten doch in den Wald gehen, dort ist es immer so schön kühl“, schlug Tina vor. „Nein, ich will aber ins Schwimmbad!“ murrte Karl. „Aber da will ich nicht hin!“ sagte Tina. „Na gut, wenn du unbedingt willst, gehen wir eben in denn Wald“, gab Karl nach.

Nach zehn Minuten machten sie sich dann auf den Weg. Tina und Susi diskutierten gerade über ein Buch, als Robin plötzlich rief: ?Guckt mal, dort drüben, ein Eichhörnchen!? Das Eichhörnchen sprang in einen Busch. Die Kinder rannten zum Busch und drückten die Zweige auseinander. Das Eichhörnchen war weg, aber an einem Ast hing einer zerfetzter Zettel. Robin nahm ihn in die Hand und zeigte ihn den anderen.

„Wow, ist das etwa eine echte Schatzkarte?“ fragte Karl. „Sieht so aus“, meinte Tina. „Ich weiß, was wir machen!“ sagte Karl grinsend. „Wir schauen daheim im Atlas nach, und gehen dann auf die Suche nach dem Schatz!“ „Nein, das tun wir nicht!.Das ist ist doch viel zu gefährlich“, meinte Susi ängstlich. „Dann bleib doch daheim!“ rief Robin ärgerlich. Aber das wollte Susi dann doch nicht.

Noch an diesen Abend suchten sie die richtige Karte im Atlas. Schon nach 15 Minuten hatten sie die richtige Karte vor sich liegen. Robin verglich sie noch mal mit der Schatzkarte. ?Ja, es ist genau die Karte?, jubelte Susi. ?Tja, dann müsste es eigentlich hier ganz in der Nähe sein. Vielleicht nur 200 Fuß von unserem Haus entfernt?, schätzte Robin.

Am nächsten Morgen um knapp 5 Uhr klingelte der Wecker. Es war Samstag. Robin brachte ihn schnell zum Schweigen, denn die Eltern schliefen ja direkt nebenan und durften nichts bemerken. die vier zogen sich an, packten ein paar Kekse und eine Flasche Apfelsaft in einen Rucksack und holten ihre Taschenlampen, Regenmäntel und Schaufeln. Um viertel nach fünf schlichen sie sich leise aus dem Haus. Draußen war es noch stockdunkel.

2. Kapitel Die Falltür

Die Kinder liefen in den Wald hinein, Robin allen voraus. „Wir müssten eigentlich bald da sein“, meinte Karl. „siehst du die alte Eiche dort? Neben ihr müssen wir dann graben“, sagte Robin. Die vier fingen an zu graben, doch sie fanden nichts. „Hm, ich schaue mich mal um, und...“ Weiter kam Tina nicht, denn plötzlich hörte sie Susi schreien: „Hey! guckt doch mal, was ich gefunden habe!“ Sie stand vor einer eisernen Falltür. Alle rüttelten daran, doch sie ging nicht auf. Und als sie nach einer Viertelstunde die Falltür nicht aufbekommen hatten, beschlossen sie, einfach weiter nach dem Schatz zu suchen.

Schaufeln macht Durst. Das merkten auch Robin, Karl, Tina und Susi. Sie setzten sich auf den Boden und tranken Apfelsaft, als plötzlich die Falltür quietschend aufging. Alle drehten sich um und waren begeistert. ?Aber wieso ist sie jetzt aufgegangen??, fragte Tina stirnrunzelnd. ?Ganz einfach. Susi sitzt auf dem Stein, der die Falltür aufgehen lässt?, erklärte ihr Robin. ?Gut gemacht Susi?, sagte Tina fröhlich. Sie nahmen ihren Rucksack, die Schaufeln und die Flasche und betraten den Boden hinter der Falltür. Aber als alle reingelaufen waren, ließ sie ein ohrenbetäubender Knall zusammenzucken.

„Oh nein, jetzt sitzen wir in der Falle“, murmelte Robin verzweifelt.Hinter ihnen war die Tür zugefallen. Es war stockdunkel und zum Glück hatten sie ihre Taschenlampen mitgenommen.

Aus Verzweiflung schlugen sie gegen das Gitter und die Wand. Niemand dachte, dass das helfen würde, doch wie durch ein Wunder schob sich die Wand zur Seite und gab einen Gang frei. Die Kinder gingen durch den Gang. Die Wände waren feucht und man hörte das ferne Geräusch des Wassers. Alle staunten. ?Gibt es hier vielleicht einen See??, fragte Karl. ?Schon möglich. So eine Art unterirdischer See?, meinte Robin. Sie folgten dem dunklen, feuchten und kühlen Gang, der immer tiefer in die Erde führte.

Das Plätschern des Sees wurde immer lauter. Schließlich standen sie direkt vor dem See. Bis jetzt hatte noch niemand etwas gesagt, bis Tina bewundert feststellte: „Ist der aber groß! Und da ist auch ein Wasserfall“. Robin steckte den Finger ins Wasser und stellte fest: „Das Wasser ist eiskalt. Aber es ist salzig“ - „Dann müsste es ja das Meer sein oder?“

, , Könnte sein, denn wir wohnen ja nicht so sehr weit weg vom Meer. Und außerdem wenn wir dem Wasser folgen, kommen wir direkt ins Meer“ sagte Robin begeistert.„Also ist es gar kein See, sondern das Meer, dass hier rein fließt“, stellte susi fest., , Schaut mal dort! da sind sogar Boote“, rief Tina. „Ja, können wir nicht eine kleine Bootsfahrt machen?“, fragte Karl. Alle vier waren begeistert. So stiegen sie in ein Boot und stießen sich vom Ufer ab.

Robin und Karl ruderten das Boot immer weiter vom Ufer weg, dem Wasserfall entgegen. Doch da rief Robin plötzlich: „Umdrehen! Schnell! Schnell!“ Doch es war zu spät. Das Boot war bereits im seichten Wasser festgefahren. Die vier stiegen aus und drückten das Boot wieder ins Wasser. Ihre Schuhe waren voll mit nassem Sand und Schlamm.

3. Kapitel Bootsfahrt auf dem unterirdischen See

Die Kinder stießen sich erneut vom Ufer ab. Doch diesmal steuerten sie nicht auf den Wasserfall zu sondern in den See hinein. Sie fuhren immer weiter und wunderten sich, dass er so groß war. Bald wurde er dünner und dünner... und endete schließlich in einemengen Gang.

Es wurde dunkler um sie herum, und Tina fragte: „Wo ist denn nun dieser Schatz? Eigentlich müssten wir ihn schon längst gefunden haben“, Da fiel Robin etwas ein:„Die Karte, die wir da gefunden haben, ist vielleicht gar keine Schatzkarte, sondern eine Karte dieses unterirdischem Sees!“ Karl staunte und meinte: „Du hast recht!Ich glaube auch, dass es keine Schatzkarte ist“. So fuhren sie und fuhren, doch der Gang wollte einfach kein Ende nehmen.

Endlich, nach zwei Stunden wurde es wieder heller und sie hörten das Meer rauschen.Die vier waren erleichtert. Ihr Boot kam aus der Höhle heraus und floss mit dem Wasser ins Meer.

Wieder am Ufer, schmissen sich alle ins Gras und ruhten sich sich von der aufregenden Fahrt erst einmal aus.

Nachdem sie die mitgebrachten Kekse aufgegessen hatten, fragte Susi: „Wenn wir bloß wüssten, wo wir sind. Wie sollen wir denn da jemals wieder heimfinden?“ „Seht mal dahinten, der Berg. Das ist doch der hohe Adlerberg. Und wir wohnen nicht weit weg davon“ - „Aber wir brauchen doch bestimmt zwei oder drei Tage bis nach Hause, oder?“ gab Tina zu bedenken. „Uns bleibt nichts anderes übrig. Wir haben keine andere Wahl“, sagte Robin.

So machten sie sich noch an diesem Tag auf den Weg. Es war bereits vier Uhr am Nachmittag. Bis zum Abend legten sie noch 4 Kilometer zurück. Doch dann war es fast sinnlos weiter zu laufen, denn sie stolperten fast nur noch über Wurzeln und Steine. Susi, Tina, Karl und Robin machten sich aus Moos und Gras ein Bett.

Als am nächsten Morgen die Sonne aufging, waren die vier Kinder bereits auf den Beinen und verließen gerade ihr Nachtquatier. „So, heute müssen wir noch über den kleinen Rattelstein und morgen kommen wir dann zu einer Stadt und von dort aus können wir dann mit dem Bus oder Taxi nach Hause fahren“, erklärte Robin, der in der Nacht alles genau durchgearbeitet hatte. „Wer oder was ist denn der kleine Rattelstein?“ wollte Susi wissen. „Das ist ein Berg. Über den steigen wir heute. Und am Fuß des Berges liegt dann eine Stadt“, erklärte er es Susi nochmal.

Gerade waren sie mit dem Frühstück ( selbstgepflückte Waldbeeren ) fertig, fing es auch schon an zu regnen. „Oh nein, Was machen wir denn jetzt?“ wollte Karl wissen. „Na wir ziehen unsere Regenmäntel an und laufen weiter“ - „Sonst kommen wir erst viel später

an“, setzte er noch hinzu, als er die entsetzten Gesichter der anderen sah. So zogen sich alle ihre Regenmäntel über und machten sich auf den Weg. Sie wanderten zwei Stunden am Stück und machten dann eine viertel Stunde unter Bäumen rast. Durch die Bäume kam der Regen kaum durch. „Wir haben kein Essen oder Trinken mehr. Wir müssen uns etwas zu Essen suchen“, sagte Tina. „Ja, dort vorne ist ein Apfelbaum. Kommt, wir holen uns Äpfel“, schlug Susi vor.

Die vier Kinder holten sich Äpfel, aßen sie gleich auf und machten sich wieder auf den Weg. Nach ein paar Stunden waren sie endlich auf dem Gipfel des Berges und schauten begeistert runter ins Tal.

4. Kapitel Wo ist der Schatz?

?Seht mal! Dort unten liegt die Stadt. Heute müssen wir nur einfach bergab gehen?, erklärte Robin. ?Das ist ja gut! Bergab ist viel besser als bergauf?, meinte Susi erleichtert. ?Von hier oben haben wir eine tolle Aussicht auf das Tal?, stellte Tina fest. Sie blieben noch ein wenig auf dem Gipfel und begannen dann wieder mit dem Runtersteigen. Plötzlich stolperte Susi über einen Baumstumpf und vor ihr schob sich ein riesiger Steinbrocken zur Seite und gab einen Gang frei. ?Oh!! Schon wieder ein Gang?, sagte Susi verwundert., , Aber diesmal gehen wir nicht noch mal in so einen Gang rein?, sagte Tina bestimmend. ?Aber wieso denn nicht?? fragte Robin. ?Weil wir jetzt schon fast daheim sind und ich nicht gleich wieder wo ganz anders rauskommen möchte?, erklärte Tina. Doch Robin ließ nicht locker: ?Dann gehe ich eben alleine. Ihr könnt ja hier bleiben?, schlug er vor. So machten sie es dann auch. Robin ging alleine in den Gang. Zuerst war es noch recht hell, doch dann wurde es immer dunkler, bis man bald gar nichts mehr sah. Die Wände waren voll mit Edelsteinen besetzt. Hätte Robin das gesehen, hätte er bestimmt welche abgemacht und mitgenommen. Aber da es dunkel war konnte er sie nicht sehen. Er tastete sich durch den engen Gang, bis er auf eine Kreuzung stieß. Welchen Weg sollte er nehmen? Er entschied sich für den rechten. Dieser führte in einen Raum. Nun konnte Robin wieder ein bisschen mehr sehen, denn es wurde langsam wieder etwas heller. Im Raum waren lauter Pokale und in einer Ecke war eine Tür. Robin staunte. Er versuchte die Tür aufzubekommen, doch sie war fest verschlossen. ?Irgendwo muss doch ein Schlüssel für die Tür sein?, murmelte Robin vor sich hin, als er das Zimmer danach absuchte. Und als er gerade einen Pokal eines Fußballspieles vom Regalnahm, klirrte es hinter ihm. Ein rießiger Kronleuchter kam von oben herunter. Robin stellte den Pokal schnell wieder hin und drehte sich zu dem Kronleuchter um. Er war geschmückt mit vielen Rubinen und Diamanten. Ebenfalls enthalten waren Saphir, Smaragd, Opal, Ametyst, Rosenquarz, Hämatit, Pyrit, Malachit und Jade. Robin kam aus dem staunen gar nicht mehr heraus. Am Kronleuchter hing ein kleiner Zettel. Auf ihm stand:

Nur wer schlau ist, wird es schaffen, den Schatz zu finden. Also Fremder gib gut acht, das du keinen Fehler machst. Denn dann kann´s passieren, das der Schatz ist für immer weg!

Robin steckte den Zettel in die Hosentasche und suchte im Zimmer. Als er auf eine roten Knopf nahe der Tür drückte, verschwand der Kronleuchter wieder in der Decke. Und dort, wo er verschwunden war, war jetzt ein Zeichen zu sehen. Als Robin es sich genauer anschaute, erkannte er das Bildnis des goldenen Schrankes, der in einer Ecke des Raumes stand. Von dort war ein Pfeil zur Tür eingezeichnet. Robin wusste zwar nicht, was das zu bedeuten hatte, aber er ging einfach mal zum Schrank und lief dann zur Tür. Genau wieder Pfeil auf dem Bild. Und plötzlich öffnete sich die Tür. Er ging durch die Tür und erkannte in einer Ecke eine weiße Statue. Überall waren Kerzen. Sie bildeten einen Kreis um eine Truhe. Robin trat näher. Er öffnete sie - und sah in eine Kiste voller Geld, Gold und Edelsteine!! Seine Freude war unbeschreiblich. Er machte die Kiste wieder sorgfältig zu und schleppte sie durch die Tür.Er hatte viel zu schleppen, denn die Kiste war schwer. Aber das war ihm jetzt auch egal. Er rannte aus dem Raum und den Gang entlang.

Als er endlich wieder am Tageslicht war, jubelten die anderen ihm entgegen. ?Juhu! Wir haben den Schatz!? schrie Susi begeistert.

Fröhlich rannten sie den Berg runter und hielten unter einem Baum an. ?Jetzt erzähl uns aber erst einmal, wie du ihn gefunden hast?, drängelte Tina. ?Also, es war so: Ich ging in die Höhle. Dort war es sehr dunkel, sodass ich kaum noch etwas sehen konnte. So tastete ich mich...?

Nachdem Robin ihnen alles erzählt hatte, staunte Susi: ?Da wäre ich auch gerne dabei gewesen! - ?Tja, ihr wolltet ja nicht mitgehen?, meinte Robin schadenfroh. ?Aber die Hauptsache ist ja der Schatz?, sagte Karl. So wanderten sie weiter nach unten, bis sie schließlich im Tal waren.

Dort warteten schon die Eltern auf sie. Es war ihnen zwar ein Rätsel, woher die Eltern wussten wo sie waren, aber es war ihnen jetzt auch eigentlich egal. Die Eltern hatten sich schon Sorgen gemacht, als die Kinder nicht mehr in ihren Betten lagen. Als sie ihnen von dem Schatz erzählten, staunten die Eltern und waren auch nicht mehr so böse.

 

Ende

Von: Marina Ducke

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