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Auch Kochlöffel klappern im Takt

LANDAU: Musikalische Gruppen am Slevogt-Gymnasium spielen auf

Drei musikalische Ensembles im Max-Slevogt Gymnasium präsentierten beim Jahreskonzert am Mittwochabend die Musik, die sie mit ihren Lehrern während des Schuljahres erarbeitet haben. Das Orchester brachte beeindruckend die noch frischen Eindrücke einer Reise nach Tschechien zu Gehör, der Oberstufenchor glänzte in der Interpretation des „Heiderösleins" als einer der schönsten Melodien des deutschen Liedgutes.

Bunt gemischt präsentierten Instrumentalisten und Sänger musikalische Werke quer durch den Musikgarten der vergangenen 400 Jahre. Das bescherte den Zuhörern anderthalb Stunden lang Spannung und Kurzweil. Das beeindruckende Ohrenschmaus-Menü des Oberstufenchores klapperten acht „Köche" in Schürzen und mit hölzernen Kochlöffeln aus der Rhythmusschule ein. „Mahlzeit!" - Die Küchenmusik schmeckte dem Publikum genau so gut, wie der romantische „Lerchengesang" Felix Mendelssohn-Bartholdys tief in der Seele zerrann. Unter der präzisen Führung von Bernd Fink gelang die Interpretation der Goethe"schen Dichtung vom gierigen Knaben und dem wehrhaften Röslein auf der Heide durch spannende Melodiebögen, homogene Stimmgruppen und dadurch reinen Chorklang zum ersten Höhepunkt des Vokalmenüs. Den zweiten setzten die rund 50 Sänger unter der Leitung von Friedhelm Kunz nach Spiritual- und Gänsehaut erregenden John-Rutter-Interpretationen mit dem wiederholt gebotenen, nun aber technisch perfektionierten „Maple Leaf Rag".

Weil das Oberstufenorchester erst vor wenigen Tagen eine Reise nach Tschechien unternommen hatte, durfte „Die Moldau", von Bedrich Smetana, im Zyklus „Mein Vaterland" notiert, im Programm nicht fehlen. Schließlich habe das Orchester, so Klaus Hoffmann, „Die Moldau von der Quelle bis nach Prag" erfahren. Unter dem Eindruck des Erlebten ging die Interpretation der „Bauernhochzeit" den Zuschauern unter die Haut und erklang als Zugabe noch einmal - nun ohne den kleinen Ausbruch der hohen Streicher, bei denen beim ersten Durchgang kurz das Temperament durchgegangen war. Und weil „Reisen bildet", verkündete Hoffmann stolz die korrekte Aussprache des Familiennamens von Antonin Dvorák. Auch der „Slawische Tanz" op. 46 Nr. 8 kam beeindruckend intensiv emotional beim Publikum an. Geheimnisvoll umrahmten Filmmelodien um den Zauberlehrling Harry Potter und Agatha Christies legendäre Hobby-Detektivin „Miss Marple" die Reiseerinnerungen. Mit dem „James Bond Theme" hatte ein 20-köpfiges Bläserensemble, ebenfalls unter der Leitung von Hoffmann, in den Zuhörern quasi als Vorspeise bereits Appetit auf Krimimusik gemacht. Mit dem Prélude aus dem „Te Deum" nach Marc-Antoine Charpentier, das den meisten Menschen als Eurovisionsmelodie ebenfalls aus dem Fernsehen bekannt ist, hatte das Orchester den zweiten Teil des Konzertes eingeleitet. Zu Beginn hatte das Bläserensemble zum Einzug der Sieger („Conquest of Paradise") geblasen. In einer solistischen Einlage interpretierten die Flötisten einfühlsam Eric Claptons „Tears In Heaven". (srs)
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Weinstraße
Ausgabe: Nr.140
Datum: Mittwoch, den 20. Juni 2007
Seite: Nr.30

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