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Besuch der Spielzeugfabrik Klein in Landau, Abi-Bac Kurs, MSS 12

Der Abi-Bac-Erdkunde-Kurs 12 mit dem Firmenchef Claus-Dieter Klein

21.06.2007 - Am Dienstag, den 22.5., besuchten wir mit unserem Erdkunde-Kurs und Frau Schilling die Firma Klein in Landau. Dort wies uns der Firmenchef Claus-Dieter Klein in die Firmengeschichte und die Problematiken der Firmenverwaltung ein.

Im Laufe des Nachmittags besichtigten wir Büro- und Konferenzräume, Produktionshallen, Werkzeug- sowie Produktlager und ließen uns die genauen Produktions- und Auslieferungsabläufe näher bringen.

Die Firma Klein wurde vor 58 Jahren in Ramberg, das für seine Bürsten bekannt ist, gegründet. Die ersten Produkte waren daher farbige Kinderbesen. Das Unternehmen wuchs bis heute auf etwa 100 Mitarbeiter an, nicht einberechnet sind allerdings die Arbeitskräfte chinesischer Zulieferer auf die seit etwa 10 Jahren zurückgegriffen werden muss. Diese verrichten die kostenintensive Handarbeit, für die in Deutschland ein Stundenlohn von 17 € anfallen würde. In Tschechien beträgt der Stundenlohn 7-8 €, während China mit weniger als einem Euro trumpfen kann. Die Firma Klein hat keine Angestellten in China, sie arbeitet wie viele andere Spielwarenhersteller lediglich mit Partnerunternehmen, die mittlerweile die Hälfte der Gesamtproduktion übernehmen. Es gilt jedoch stets aufs Neue abzuwägen, welcher Arbeitsvorgang in Deutschland oder China verrichtet werden soll, da die Transportkosten auch ins Gewicht fallen. Der hohe Konkurrenzkampf zwischen den heutzutage fast ausschließlich internationalen Firmen erlaubt es dennoch nicht, auf die fernöstliche Hilfe zu verzichten.

Eine weitere Erscheinung der Globalisierung ist die weltweite Auslieferung der fertigen Produkte: Anfragen kommen, mit Ausnahme der afrikanischen Länder, denen die nötige Kaufkraft fehlt, aus aller Welt.

Dies lässt sich nicht zuletzt auf die Zusammenarbeit mit Marken wie Vileda, Bosch oder Miele und der hohen Qualität der Produkte zurückführen, wodurch die Firma sich von Billigprodukten abhebt und sich so ihren Status als eine der größeren deutschen Spielwarenhersteller sichert.

Die Produktion der Spielwaren beginnt, wie bei jedem anderen Gewerbe auch, bei der Idee, die nach gründlicher Diskussion den Designern vorgelegt wird. Diese fertigen ein dreidimensionales Schaubild am PC an, das als Grundlage für alle weiteren Prozesse dient und vom Konstrukteur überarbeitet und bewertet wird. Bevor produziert werden kann, werden die benötigten Werkzeuge angefordert - es entstehen Kosten von 20.000€ bis zu 200.00߀ pro Artikel. Insgesamt dauert der Prozess, bis das Produkt auf den Markt kommt, 6-12 Monate. Jährlich werden etwa 30-40 Produkte neu auf den Markt gebracht, was jedoch trotz aller Marktforschung ein Lotteriespiel bleibt. Deshalb werden zur Absicherung auch vorhandene Produkte weiter genutzt und entwickelt.

Wir bedanken uns für diesen interessanten und informativen Nachmittag, der uns einen tiefen Einblick in die Unternehmenswelt geliefert hat.

Melissa Pfaff, Judith Löffler, Meike Wagner

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