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Ehrenpreis für Laura Heberger

22.03.2007 - Auf die Plätze. 1800 Einzelrennen wurden in Bergzabern abgewickelt. Die Landauerin Laura Heberger (kleines Bild links) bekam danach den Ehrenpreis für die beste deutsche Teilnehmerin.

Völkerverbindung über räumliche und bürokratische Grenzen

SCHWIMMEN: Zwei Tage Multi-Kulti im Bergzaberner Hallenbad enden mit Ehrenabend und Disco - Landauerin beste Deutsche

BAD BERGZABERN (gai/thc). Multi-Kulti im Hallenbad - darauf deuteten schon die an den Glasscheiben aufgehängten Nationalflaggen der 27 Länder hin, die beim 29. Internationalen Nachwuchsschwimmfest (INS) des TV Bad Bergzabern vertreten waren. Von B wie Belgien bis V wie Vereinigte Arabische Emirate reichte die Bandbreite der Nationen, deren Talente auf der 25-Meter-Bahn um den Sieg kämpften.

Dass dem seit 29 Jahren so ist, ist vor allem das Verdienst Klaus Jansons, dem Leiter der Schwimmabteilung des TV. Dank seiner Initiative und der Unterstützung von rund hundert Helfern wurden am Samstag und Sonntag 1800 Einzel- und 80 Staffelrennen abgewickelt. Möglich ist die Großveranstaltung auch deshalb, weil 300 Nachwuchsschwimmer bei Gasteltern untergebracht werden können. Janson: „Die Quartiereltern sind von der Rheinschiene bis Dahn und bis in Elsass verstreut."

Für den 58-Jährigen steht das sportliche Kräftemessen nicht im Vordergrund. Er setzt auf den völkerverbindenden Charakter des Sports, der freilich auch einige bürokratische Grenzen überwinden muss. Vor allem um den Start des SC Meteor aus der Ukraine mussten die Organisatoren bangen, denn die deutsche Botschaft in Kiew „geht sehr restriktiv vor", wie Janson verriet. „Ein Berg von Dokumenten" war auszufüllen, um die Visa für die jungen Schwimmer zu erhalten. „Dabei kommen die Ukrainer schon seit mehr als zehn Jahren zu uns und bisher sind alle wieder in ihr Land zurückgekehrt", betonte der Organisator.

14 Tage dauert der Aufenthalt der Delegationen der Swim Texas Nation aus Dallas und des israelischen Partnerclubs Hapoel Shaar Hanegev. Die Schützlinge von Trainer Amir „Fish" Cohen kamen nach den israelischen Meisterschaften in die Pfalz, ihre Leistungskurve ging eigentlich schon wieder nach unten. Aber das ist für Cohen ohnehin zweitrangig. „Für die Kinder ist es einfach ein großes Festival der Freundschaft, bei dem sie viele junge Menschen aus anderen Ländern treffen", betonte der 44-Jährige, der zum 15. Mal in Bad Bergzabern war. Ganz leer gingen seine Schwimmer nicht aus, denn Imri Ganiel gewann den Sonderpreis für die mit 1:07,63 Minuten schnellste Zeit über 100 Meter Brust im Jahrgang 1992. „Wir haben in den letzten 15 Jahren auch drei Schwimmer gehabt, die es bis zu den Europameisterschaften geschafft haben", sagte Cohen, der stolz ist auf seinen Club.

Das gilt auch für Andre Rizzo, Cheftrainer der SWim Nation Texas, der im siebten Jahr in Folge mit seinem Nachwuchs in der Pfalz war. „Wir sind es eigentlich nicht gewohnt, außerhalb der USA zu starten, aber hier sind wir an einem Platz, an dem wir uns willkommen fühlen", betonte der 42-Jährige, der den Wettkämpfen „ein hohes Niveau" bescheinigte. „Wichtiger als der Erfolg ist aber auch für uns, dass sich Sportler aus verschiedenen Ländern in Frieden treffen", unterstrich er.

Auch er durfte sich über einen Ehrenpreis freuen, denn seine 4x100-m-Freistil-Staffel lieferte mit 3:43,97 Minuten die beste Zeit ab. Vor der obligatorischen Abschlussdisco am Sonntagabend stand auch Laura Heberger im Mittelpunkt einer Ehrung. Die 16-jährige Landauerin bekam den Ehrenpreis „beste deutsche Teilnehmerin" - wenngleich sie nicht ganz an ihre Bestzeiten herankam. Mit 573 Punkten wurde ihre „19,9" über 100 Meter Brust bewertet. Die volle Minute davor verschlucken die Schwimmer. 1:19,2 ist Herbergers Rekordzeit, 1:19 müsste sie packen, um sich für die deutschen Jahrgangsmeisterschaften zu qualifizieren. Schon am Wochenende geht die Tour weiter mit ihrem Trainer Alfred Günther, der betont, dass es noch sehr früh ist in der Saison, zu einem Schwimmfest in Frankfurt. Heberger, Jahrgangsbeste in der Pfalz, schwamm in Bergzabern alle Disziplinen und schlug in ihrer zweiten starken Disziplin Freistil nach 1:05,3 an. Den Ehrenpreis nahm die Schülerin des Max-Slevogt-Gymnasiums stolz entgegen. In 2006 hatte sie ihn um wenige Punkte verfehlt.

Am Montag sind die Teams wieder abgereist und normalerweise beginnt nach dem Ende des INS auch schon wieder die Vorbereitung auf das nächste Schwimmfest. „Eine Woche Verschnaufpause muss aber schon sein, danach geht es daran, den Termin abzustimmen", berichtete Janson. Dieses Mal darf die Verschnaufpause etwas länger sein, denn auf Grund des Umbaus des Hallenbads findet das 30. INS erst 2009 statt.

 DIE RHEINPFALZ, Mittwoch, den 21. März 2007

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