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Kläre Christmann (9a), Judith Dauer (9a), Lena Nägle (9a), Lisa Selzner (9a), Jana Ulbrich (9a), Sinje Westerhaus (9a), Veronika Christmann (8a), Svenja Gläßge (8a), Ladina Gehrmann (7b)

26.11.2005 Vorrunde Volleyball WK II Mädchen Jugend trainiert für Olympia 2005/2006

Wir, die Volleyballmädchen des Wettkampfs II (Jahrgang 89 bis 92), hatten am 18.11.05 drei Spiele in Germersheim, in denen wir unsere Schule vertraten. Wir belegten den dritten Platz und rauschten damit haarscharf an einer Qualifikation zum Regionalentscheid vorbei, an dem nur die 1. und 2. Plätze teilnehmen dürfen. 

Morgens standen wir, zehn Mädchen aus den Klassen 7 bis 9, von denen alle Mitglieder im ASV Landau sind, anstatt in die zweite Stunde zu gehen, am Schultor, wo wir bald von einem Bus abgeholt wurden. Isabelle Ehrmanntraut (8a) hatte sich vor kurzem den rechten Daumen gebrochen, fuhr jedoch zur Unterstützung mit.

Zwei kleine Abstecher nach Wörth und Rülzheim, wo wir die zwei anderen Mannschaften mitnahmen – dann ging es los nach Germersheim. Schon im Bus bemerkten wir, dass die Regionale Schule Wörth wohl nicht so viele Probleme machen würde wie die anderen zwei Mannschaften, was wir aus ihren Unterhaltungen schlossen. Auch wir spekulierten über Siege und Niederlagen: Würden wir gegen die Regionale Schule Rülzheim gewinnen? Gegen die Richard-von-Weizsäcker-Realschule Germersheim hatten wir keine großen Hoffnungen.

In Germersheim angekommen verkündete uns unser Betreuer Wilfried Ulbrich, dass wir unser erstes Spiel gegen Wörth bestreiten würden, was von uns mit Erleichterung aufgenommen wurde. Und wirklich: Wörth machte uns keine größeren Probleme. Obwohl wir nicht besonders gut spielten, gewannen wir den ersten Satz zu 6 und den zweiten zu 9.

Da auch Rülz- und Germersheim mit ihrem Spiel fertig waren (Germersheim gewann 2:0) ging es gleich weiter: Wir gegen Rülzheim.

Vor diesem Spiel waren wir viel nervöser als beim vorherigen, schon allein das Auftreten unserer Gegnerinnen und deren Trainer schüchterte uns ein bisschen ein. Auch beim Einspielen und Einschlagen stellten wir fest, dass wir gegen diese Mannschaft nicht so einfach gewinnen würden.

Das Spiel ging los, beide Seiten feuerten sich durch Sprüche und laute Rufe an, stampfende Füße ließen die Halle erbeben. Die ersten fünf Punkte gingen aufs Konto der Rülzheimerinnen, unser Coach nahm eine Auszeit. „Der Satz ist noch nicht weg!“, beschwörte er uns, und eine Spielerin meinte in Erinnerung an andere Spiele: „Das sind nur fünf Punkte Abstand, da haben wir schon mehr aufgeholt!“ Es schien uns aufzuwecken. Die Angaben, die uns vorher so erschreckt hatten, nahmen wir an und brachten sie nach schönem Spielaufbau übers Netz – Punkt für uns! Die Rülzheimerinnen staunten. Doch wenn sie vorhatten, uns den Ball direkt wieder abzunehmen und um die Ohren zu hauen, dann hatten sie sich geschnitten. Bei uns lief plötzlich alles wie geschmiert: Super Bewegung zum Ball, spitze Rettungsaktionen (Lena Nägle, 9a), tolles Stellungsspiel und mehr oder weniger harte Angriffsschläge (Kläre Christmann, 9a) – die Mädels aus Rülzheim guckten dumm aus der Wäsche. Mit einem Mal führten wir, bauten unsere Führung noch aus, und bissen uns darin fest. Der Trainer der Regionalen Schule Rülzheim konnte seine Spielerinnen anschreien soviel er wollte; unsere Führung blieb. Und obwohl es am Ende des Satzes noch etwas brenzlig für uns wurde, gewannen wir. Die eine Rülzheimerin bekam den Ball nicht richtig in die Hände, er flutschte durch diese hindurch wie nasse Seife und flog ins Aus – der erste Moment der Stille wurde unterbrochen durch ein ungläubiges Schreien, das sich schnell in jubelndes Gebrüll verwandelte: Wir hatten Rülzheim 25:23 geschlagen, die großen starken Rülzheimerinnen!

Doch: „Noch ist nichts gewonnen!“, mahnte unser Coach, und wie (fast) immer behielt er recht. Als wir das zweite Mal gegen die Rülzheimerinnen auf dem Feld standen, erinnerte nichts an ihnen mehr an den verlorenen Satz. Selbstbewusst und angriffslustig standen sie uns gegenüber, und wir? Hinterher meinte Herr Ulbrich, es hätte ausgesehen als ob wir vergessen hätten, wie ein Volleyball aussehe, doch so war es nicht. Niemand weiß genau, was los war, aber es klappte nichts mehr. Ob der Trainer von Rülzheim uns mit einem Fluch belegt hatte? Wer weiß. Die Mädels aus Rülzheim hinderte auf jeden Fall kein Fluch daran, sich einen Vorsprung von zehn Punkten zu sichern, auf den die grausame Punktetafel jedes Mal hinwies, wenn ein verzweifelter Blick unsererseits den Punktestand suchte. Obwohl wir im Laufe des Spieles etwas auftauten, hatten wir so gut wie keine Chance, die Führung unserer Gegnerinnen aufzuholen. Einmal schmolzen deren zehn Punkte Vorsprung zwar auf fünf, aber durch wiederholte dumme Fehler schaffen wir es nicht, uns näher heranzukämpfen. Wütend auf die anderen Mitspielerinnen und uns selbst verloren wir den zweiten Satz, den wir doch so sehr gebraucht hätten, 15:25.

Der Anfang des dritten Satz, in der Volleyballsprache „Tie-Break“ genannt, verzögerte sich etwas, da sich eine Spielerin der Rülzheimer verletzte, große Schmerzen hatte und versorgt werden musste. Der alles entscheidende Satz begann gut für uns, wir hatten die Angabe sofort abgenommen. Die erste Angabe unsererseits wurde jedoch von Jana Ulbrich (9a) verschlagen, was hinterher von unserem Coach als „der große Knacks“ in unserer Psyche bezeichnet wurde – von da an lief nämlich alles ungefähr so wie im vorherigen Satz, etwas besser vielleicht, es reichte jedoch nicht. 8:15 verloren wir, niedergeschlagen, wütend und traurig. Gegen Germersheim rechneten wir uns keine großen Chancen aus, und von daher waren wir in unsere Gedanken schon ausgeschieden.

Nachdem wir uns aus unserer depressiven Stimmung herausgerissen und uns eingespielt hatten, ging es los. Die Germersheimerinnen boten harte Angaben, jedoch keine besonders guten Annahmen. Das Spiel machte Spaß, auch wenn wir unterlegen waren, denn manchmal ließen geniale Aktionen unsererseits die Germersheimerinnen erbleichen, oder zumindest staunen. Viele dieser Aktionen kamen vom Zusammenspiel von Kläre Christmann (9a) und Jana Ulbrich (9a), aber auch Sinje Westerhaus (9a) und Lena Nägle (9a) waren für manche Überraschung zu haben. Lisa Selzner (9a) holte mit einer schönen Aufschlagsserie Punkte auf unsere Seite. Trotz allem gewann Germersheim 25:16.

„Wenn wir so gegen Rülzheim gespielt hätten, hätten wir locker 2:0 gewonnen!“, meinte unser Coach. Was soll man machen?

Im zweiten Satz gelang uns nicht mehr alles so gut, wahrscheinlich wegen der vorherigen Spiele und der daraus folgenden Müdigkeit. Dazu kam noch, dass sich die Mädels der Regionalen Schule Rülzheim nach dem schnell gewonnenen Spiel gegen die Wörtherinnen auf die Seite der Germersheimerinnen stellten und sie mit aller Macht anfeuerten. Wütend schossen wir zurück (man sollte eher sagen schlugen), doch wenn Wut und Müdigkeit gemischt werden, entsteht daraus selten eine super Mannschaft. Trotz allem machte es Spaß, zu spielen, denn wir spielten auf jeden Fall gut, und das wussten wir auch. Den zweiten Satz gegen die Realschule Germersheim verloren wir zu 14.

Okay, alle Leserinnen und Leser können jetzt sagen: Na toll, wieder ausgeschieden – schlecht! Aber wenn man mal vergleicht: vor zwei Jahren haben wir auf dem Spielfeld ungefähr so ausgesehen wie die Wörtherinnen. Und an diesem Tag hätten wir fast gegen Rülzheim gewonnen! Also: wer meckert, sollte selbst spielen, oder uns anfeuern wie Isabelle Ehrmanntraut (8a). Wir geben unser Bestes.Ach ja, eines noch: nachdem wir das Spiel gegen Germersheim verloren hatten, kam eine Frau, die als Linienrichterin auf einem Kasten gesessen hatte, zu uns herüber und lobte unsere spielerischen Leistungen. Sie fand es gut, wie wir gekämpft hatten und meinte: „In einem Jahr seid ihr spitze!“ Na, Rülzheim, wir werden ja sehen, wer in einem Jahr zuletzt lacht! Trotzdem: Wir wünschen unseren Gegnerinnen Rülzheim und Germersheim im Regionalentscheid viel Erfolg!

 

Es spielten: Kläre Christmann (9a), Judith Dauer (9a), Lena Nägle (9a), Lisa Selzner (9a), Jana Ulbrich (9a), Sinje Westerhaus (9a), Veronika Christmann (8a), Svenja Gläßge (8a), Ladina Gehrmann (7b)

Mit Unterstützung von: Wilfried Ulbrich und Isabelle Ehrmanntraut (8a)

Jana Ulbrich

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