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Wie sieht die Jugend die Welt?

Schüler des Max-Slevogt-Gymnasiums bei länderübergreifendem Projekt dabei

01.06.2004 - Comenius, Johann Amos mit Vornamen, war ein Theologe und Pädagoge aus Böhmen, der im 17. Jahrhundert lebte und seinen Einfluss dahin gehend geltend machte, dass in den Schulen nicht nur sprachliche Fertigkeiten, sondern auch Wertinhalte gelehrt werden sollten. Bei aller Gelehrsamkeit konnte er nicht wissen, dass er im 21. Jahrhundert zum Namensgeber für ein Programm werden sollte, das es Schülern und Schulen europäischer Länder ermöglicht, an gèmeinsamen Projekten zu arbeiten und miteinander und voneinander zu lernen.

Das Max-Slevogt-Gymnasium (MSG) in Landau ist seit Beginn des Schuljahres 2003/04 Teilnehmer des von der Europäischen Union finanziell unterstützten „Comenius-Programms“ und erstellte zusammen mit zwei Partnerschulen, dem Lycée Jeanne d'Arc in Mülhausen (Elsass) und der St. Michael's Grammar School in Lurgan in Nordirland ein Projekt, das unter dem Leitgedanken „Meine Welt und ich – ich und meine Welt“ der Frage nachspürt, wie junge Menschen die Welt sehen, was sie bewegt und wo ihre Ängste, Wünsche und Hoffnungen liegen. Jugend und Sport sowie Jugend und Konsum haben die Gymnasiasten als weitere Themen dem über drei Jahre laufenden Projekt hinzugefügt.

Oberstudienrat Karl Fiscus und seine Kollegin Marie-Brigitte Lasermann sind gerade zusammen mit Franziska Vogt, Sophie Christmann und Benjamin Storck, drei Angehörigen einer insgesamt elfköpfigen Schülergruppe, von einem fünftägigen Aufenthalt in Lurgan zurückgekommen. Dort wurden zu der zu behandelnden Thematik Fragebogen entworfen, die stapelweise zurückzulaufen beginnen und deren Auswertung nunmehr als nächstes ansteht. Ende des Schuljahres will die Gruppe Ergebnisse dazu vorlegen, ehe neue Themen aufgegriffen werden.

Vorausgegangen war nach Worten von Fiscus bereits 2002 ein Kontaktseminar in Straßburg, auf dem sich die Gruppen der einzelnen Schulen bildeten. Das Thema für diejenige, der die Landauer Lehrer und Schüler angehören, wurde von der Schule in Mulhouse vorgegeben. Danach kam es zu Treffen von je zwei der Schulen allein, ehe jetzt die Begegnung in Nordirland als erster Kontakt für alle drei zustande kam. Dazwischen erfolgt der Gedankenaustausch über E-Mail und SMS.

Wie die Schüler übereinstimmend berichteten, haben sie gute Erfahrungen des Miteinander gewonnen und die Möglichkeit genutzt, Fragen nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten aufzuwerfen und zu erörtern. Der Glaubenskonflikt in Nordirland mit all seinen Aus- und Nachwirkungen, aber auch das familiäre Leben und die persönlichen Verhaltensweisen im Miteinander waren lehrreiche Begleiterscheinungen des Aufenthalts.

Für nächstes Jahr ist vorgesehen, die nordirischen Schüler in Landau zu begrüßen. Alljährlich müssen über die Arbeitsfortschritte Berichte vorgelegt werden, im Jahr zoo6 wird das Projekt abgeschlossen. Oberstudiendirektor Hermann Brauner, der Leiter des MSG, zeigte sich „stolz und dankbar“, in welch engagierter Weise sich Angehörige seiner Schule in das Comenius-Projekt einbringen. Obwohl erst am Anfang des Projekts stehend, haben nach der Einschätzung von Hermann Brauner und Karl Fiscus die Schulen bereits jetzt viele Eindrücke und Erfahrungen gesammelt, die be- und verarbeitet werden müssen. Das MSG glaube und hoffe, mit seiner Teilnahme einen Beitrag zu mehr Verständnis und Toleranz leisten zu können. (hd)

RHEINPFALZ, 1.6.2004

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