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04.07.13

Deggendorf Projekt – Hilfe für die Flutopfer

Als Herr Rothe der SV den Vorschlag machte, man könne nach Deggendorf fahren, um dort den Flutopfern zu helfen, waren Maja und Julia sofort Feuer und Flamme. Nachdem die Aktion bekannt gemacht worden war, fanden sich innerhalb kürzester Zeit viele Freiwillige, die gerne helfen wollten.

Anfangs erwarteten wir (16 Schülerinnen und Schüler) einen Arbeitseinsatz in Gummistiefeln mit Schaufeln bewaffnet im Schlamm, allerdings stellte sich schnell heraus, dass es auf einen Einsatz in ‚‚zweiter Reihe’’ hinauslaufen würde. Die Einsatzleitung teilte uns einem Sachspendenlager auf dem Gelände der Donaugartenschau zu. Nach der sechsstündigen Busfahrt und einer kurzen Mittagspause in Regensburg kamen wir um 15 Uhr fast pünktlich zur Stadtführung. Deggendorf ist ein schönes Städtchen, aber wir wunderten uns was wir vor Ort helfen sollten, da in der Innenstadt keine Flutschäden ersichtlich waren. Nach der ersten Nacht in der Jugendherberge in Bayrisch Eisenstein wandelten sich unsere ersten Eindrücke, als wir an der Sachspendenstation ankamen. Das gesamte Parkdeck (5.000m²) war gefüllt mit Gütern, angefangen mit Schokoriegeln bis hin zu Waschmaschinen. Die Menge und Art der vorhandenen Spenden ermöglichte uns einen ersten Eindruck vom Ausmaß der Katastrophe. Nach mehrstündiger Arbeit (sortieren, umlagern von Kartons und Container beladen) fuhren wir in den am meisten betroffenen Stadtteil Fischerdorf. Dort konnte man an jedem Haus eine zurückgebliebene Linie des Wasserstandes erkennen, die erschreckend hoch war (bis zu 3m). Alle Untergeschosse waren leer geräumt und wurden getrocknet. Die Menschen können derzeit nicht in ihren Häusern leben und viele Häuser müssen abgerissen werden (ca. 60 Häuser). Die Betroffenen stehen vor dem Nichts und sind verzweifelt. Ein Feuerwehrmann fuhr mit uns im Bus, zeigte uns die Gegend und stand für Fragen zur Verfügung. Herr Kremser informierte uns und verdeutlichte uns die Not und die dringend gebrauchte Unterstützung, denn die Menschen fühlen sich von der Politik allein gelassen. Daher entschieden wir uns die Spenden an die freiwillige Feuerwehr von Fischerdorf zu geben. Nach dem Aufenthalt in Fischerdorf fuhren wir wieder nach Bayrisch Eisenstein und tauschten unsere Erlebnisse und Gedanken bei einem Grillfest aus. Am Dienstagmorgen fand ein Gespräch mit dem Oberbürgermeister von Deggendorf, Herr Moser, statt. Er dankte uns herzlich für unsere Hilfe. Nach erneutem Arbeitseinsatz traten wir den langen Heimweg, inklusive Stau, an. Obwohl wir müde und erschöpft waren, waren wir stolz einen Teil zur Verbesserung der tragischen Situation beigetragen zu haben.

Wir danken dem Busfahrer Kurt für seine Geduld, sein Können und seine tatkräftige Hilfe beim Arbeitseinsatz. Außerdem danken wir den Sponsoren, die uns die Fahrt ermöglicht haben, denn auch für uns war es ein großes Abenteuer und eine Erfahrung fürs Leben. Wir waren teilweise geschockt und traurig, aber auch froh uns ein eigenes Bild der Katastrophe machen zu können und mitzuhelfen.

Fischerdorf benötigt Hilfe und wir hoffen, dass sie diese erhalten und sich die Situation dadurch bald verbessert.

 

Wir denken an die Flutopfer und wünschen ihnen Kraft, Geduld und gegenseitige Unterstützung.


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