Sie sind hier: StartseiteArbeitsgemeinschaften > Ökologischer Schulgarten > Newsansicht

30.04.13

Die Natur erleben – Frühlingsanfang im Schulgarten des Max-Slevogt-Gymnasiums

Weibchen der Gehörnten Mauerbiene, das gerade in ihren Niststengel schlüpft.

Nistzellen der Gehörnten Mauerbiene mit Pollenvorräten und Eizellen

Schüler der Garten-AG bestücken unsere Wildbienennistwand mit weiteren Stengelstücken

Hummelschweber saugen im Stehflug am Persischen Ehrenpreis Nektar, Feuerwanzen paaren sich, Mauerbienen tanken auf einer Sandsteinplatte Wärme. Das sind nur einige der Eindrücke, die wir im Leistungskurs Biologie 12 an einem Frühlingstag während des Unterrichts im ökologischen Schulgarten des MSG sammeln.

Wir bestimmen Pflanzen, die anhand ihrer Blüten relativ leicht zu bestimmen sind. Als erstes fällt uns die Purpurrote Taubnessel ins Auge. Der Persische Ehrenpreis, die Knoblauchsrauke, der Löwenzahn, die Vogelmiere, die Weiße Taubnessel und einige weitere Arten blühen zur Zeit ebenfalls. Die gefüllte Tulpe stellt ihre intensiv-roten Blüten zur Schau. Durch Mutation aus normalen Tulpen entstanden, hat sie nicht nur 6 Blütenblätter, sondern viele. Besonders interessant ist, dass die Staubblätter teilweise zu Blütenblättern umgewandelt sind. Daran erkennen wir, dass Staubblätter tatsächlich spezialisierte Blätter sind.

Die Purpurrote Taubnessel hat einige Merkmale, durch die sie sich von der Brennnessel unterscheidet. Sie hat einen vierkantigen Stiel, an denen sich die Blätter direkt gegenüberstehen. Im Gegensatz zu der Brennnessel kann man die Taubnessel gefahrlos anfassen, ohne genesselt zu werden. Das hat der Pflanze den Namen Taubnessel (taub = nicht brennend) gegeben.

Die Wildbienennistwand unseres Schulgartens bietet uns großartige Beobachtungsmöglichkeiten. Schilf- und Brombeerstengel, die in "falsch" vermauerten Hochlochziegeln stecken, sind optimale Nisthilfen für eine Vielzahl verschiedener Hautflüglerarten, zu denen solitäre Wildbienen und etliche Wespenarten gehören. Manche diese Wespenarten sind als Blattlaus jagende Beutegreifer wichtige Helfer in einem naturnahen Garten.

Zur Zeit herrscht reger Betrieb an der Wildbienennistwand. Viele Mauerbienen tragen gerade Pollen und Nektar als Vorrat für ihre Brut ein. Besonders aktiv ist die Gehörnte Mauerbiene, die mit ihrem rostrot gefärbten Hinterleib aussieht wie eine kleine Hummel. Wir habe einen Schilfstengel geöffnet um einen Blick auf die Nistzellen der Gehörnten Mauerbiene zu erhalten. Natürlich haben wir diesen Niststengel wieder verschlossen, damit die Brut sich ungestört weiterentwickeln kann.

Einige Meter weiter unter einer Linde pflegen zwei Schüler die Umrandungen unseres Rundbeets mit früh blühenden Pflanzenarten. Heute pflanzen wir zwei neue Arten ins Frühblüher-Beet: einen Hahnenfuß und den Hohlen Lerchensporn.

Im Zentrum unseres Schulgartens, rund um ein Wildkräuterbeet führt ein Barfußpfad, welcher heute, passend zu einem der ersten warmen Frühlingstage, aufpoliert wird. Von anderen Schülern wird die Trockenmauer ausgebessert und vergrößert. Hier sehen wir die oben genannte Mauerbiene, die sich auf einer Sandsteinplatte aufwärmt. Die Trockenmauer bietet einen optimalen Lebensrauf für Eidechsen. Allerdings warten wir immer noch darauf, dass sich Eidechsen von alleine ansiedeln. An die Trockenmauer schließt sich eine Kräuterspirale an, auf der unter anderem Salbei und Zitronenmelisse wächst.

Biologie Leistungskurs MSS 12 (Bechtold)
Babette Steigelmann, Wiebke Steinbach, Manuela Dausch und Luisa Geiling


© 2006 Max-Slevogt-Gymnasium Landau - Impressum