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19.10.16

Exkursion zweier Religionsgrundkurse der MSS 11 nach Mannheim am 20.9.2016

Moscheebesuch in Mannheim

Die Exkursion startete mit einer Busfahrt von Landau nach Mannheim. In Mannheim angekommen empfing uns eine typisch hektische Großstadtatmosphäre: Hektische Menschen, viel Verkehr Werbung, Abgase... Den Kontrast dazu erfuhren wir beim Betreten des muslimischen Gemeindezentrums: Stille, eine ruhige Atmosphäre mit netten Menschen. Nach etwas Wartezeit im moscheeeigenen Café durften wir dann den Brunnen zur Fußwaschung vor dem Gebet besichtigen, der sich in einem beeindruckenden runden mit Mosaiken ausgeschmücktem, in blau gehaltenem Raum befand. Nachdem wir unsere Schuhe ausgezogen hatten, durften wir auch endlich in den Hauptteil der Moschee, den Gebetsraum. Wie sich herausstellte, wurde der Name „Raum“ dem riesigen Saal gar nicht gerecht. Von außen unscheinbar klein und grau befand sich über dem Café und dem Brunnen ein circa 10 Meter hoher runder Raum mit einem Radius von mindestens 30 Metern. Unser Führer, ein deutschsprechender Muslim, erzählte uns dann den gewöhnlichen Gottesdienstablauf, während wir auf dem kunstvoll verzierten, weichen, roten Teppich saßen und die Wandmosaiken und die wieder in blau gehaltene, kunstvoll verzierte Mihrab, die nach Osten ausgerichtete Gebetsnische, sowie den riesigen Kronleuchter bewunderten.

Diesen Ort kann man sich gut als Mittelpunkt des religiösen Lebens vorstellen und man konnte die Faszination des Islams in der Moschee gut nachvollziehen. Den Erzählungen unseres Führers nach, wird der Glaube in der Mannheimer Gemeinde auch von vielen hundert Menschen gelebt. Viel zu schnell mussten wir die Moschee jedoch aus Zeitgründen wieder verlassen, da wir noch einen Termin in der Synagoge hatten.

 

Philipp Ritter und Bastian Schäfer

 

Besuch der Synagoge

Nach dem Besuch in der Moschee ging es für unsere Gruppe weiter in die Mannheimer Synagoge. Im jüdischen Gemeindezentrum, das neben der Synagoge auch eine Mikwe (Tauchbad für religiöse Reinigungen), eine Küche, Klassenzimmer, eine kleine Turnhalle und noch weitere Räume beinhaltet, wurden wir herzlich empfangen und am Eingang wurden Kippas (jüdische Kopfbedeckung) an die Jungen ausgeteilt. Nachdem wir unsere Taschen abgelegt, und kurz unseren Blick haben umherschleifen lassen, betraten wir gemeinsam die Synagoge und nahmen in den Reihen Platz. Sie war, wie es für Synagogen üblich ist, sehr nüchtern eingerichtet und es gab keine Bilder an der Wand. Wenn wir nach oben schauten, konnten wir ein blaues Kuppeldach mit einem großen weißen Davidstern betrachten. Oben gab es eine Empore und unten gab es rund um das Vorbeterpult (Bima) Sitzplätze für die Männer und an den Seiten auch für die Frauen. In orthodoxen Synagogen sitzen Frauen und Männer getrennt, um sich nicht gegenseitig abzulenken. Und wenn wir nach vorn schauten, konnten wir das Vorbeterpult, das vor dem Thoraschrank hängende "ewige Licht", das für den zerstörten heiligen Tempel in Israel und eine belebte Synagoge steht, und den Thoraschrank selbst erkennen. Im Thoraschrank werden die edlen und wertvollen aus Pergament bestehenden Thorarollen aufbewahrt, aus denen im Gottesdienst vorgelesen wird. Neben dem Thoraschrank stehen noch der Chanukkaleuchter (achtarmiger Leuchter) und die Menora (siebenarmiger Leuchter). Unsere Führerin erzählte uns viele Dinge über die jüdische Gemeinde und Traditionen, aber auch über den jüdischen Glauben, wie zum Beispiel über das Chanukkafest (jüdisches Lichterfest zum Gedenken an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem) und auch die Geschichte des Wiederaufbaus der Synagoge nach dem zweiten Weltkrieg. Sie beantwortete unsere neugierigen Fragen und wies uns auch auf die Mesusa hin, die am Eingang hing und auch eine wichtige Bedeutung hat. Die Mesusa ist eine kleine Kapsel mit einem Stück beschriftetem Pergament, auf das die ersten beiden Abschnitte des "Sch`ma Israel" (Erinnerung an Gottes Gebote) geschrieben sind. Als wir schließlich viele neue und interessante Informationen erhalten haben und einen tollen Überblick über die Synagoge hatten, stand auch schon unser Bus zurück nach Landau bereit und wir fuhren mit viel neuem Wissen nach Hause.

Hannah Meier


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