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26.11.09

Der Weimarer Kultur-Express gastiert am Max-Slevogt-Gymnasium

Am 23.11.2009 war der Weimarer Kultur Express im Max- Slevogt- Gymnasium in Landau. Es wurde „Kabale und Liebe“ nach Friedrich Schiller gespielt. Die Aufführung war in gewisser Weise ungewöhnlich. Das Theater hatte nur zwei Schauspieler, Anita Stenke und Andreas Meyer. Auch wurden von den fünf Akten nicht einmal der erste ganz gespielt, sondern nur die ersten vier Szenen.

Die Aufführung beginnt mit einer Wette. Der Schauspieler, der in dem Theaterstück den Christian spielt, wettet mit Jens Liebler aus dem Publikum um 10 Euro, dass er es schafft, seine Kollegin noch vor Ende der Vorstellung zu küssen.

Christian ist der Klassenclown mit den schönen Augen und Mia ist die Streberin aus sehr gutem Haus. Beide gehen in die selbe Klasse und es kommt dazu, dass sie gemeinsam eine Szene aus „Kabale und Liebe“ aufführen sollen.

Der Weimarer Kultur Express begreift sich als sozial engagiertes Theater, das Probleme von Jugendlichen ansprechen und zur Diskussion anregen will. Mit der Inszenierung von „Kabale und Liebe“ ermöglicht es einen Einstieg in die Dramatik Schillers. Vor allem wird das Problem der Sprache thematisiert. Vielen Schülern erscheint die Sprache Schillers altmodisch und fremd. So auch Christian, dem es am Anfang schwer fällt, die Rolle von Miller und seiner Frau angemessen zu sprechen. Schillers Dialoge können sogar witzig sein, z.B. wenn Frau Miller vom „Sekertare“ spricht und auch Mia die Bedeutung zuerst rätselhaft erscheint.

Mit Hilfe der Rahmenhandlung gelingt es die Zeitspanne von 225 Jahren zu überbrücken. Jugendsprache und Sturm und Drang treffen unvermittelt aufeinander.

Mia: Ich habe keinen Bock mehr mit dir ! (Jugendsprache)

Christian: Halt du dein Maul, sag ich! (1 Akt, 2. Szene)

Aber nicht nur Schillers Sprache wird vermittelt, sondern auch der Spaß an der Schauspielerei. Den Zuschauern wird gezeigt, wie man Gedankenstriche spricht und sich in eine Rolle einfühlt.

Ich fand das Stück gelungen, weil es in erster Linie unterhaltsam war. Es wurde nie langweilig und die 60 Minuten vergingen sehr schnell. Gelacht wurde viel und die schauspielerische Leistung war immer überzeugend. Bühnenbild und Kostüm waren einfach, aber passten zu der Inszenierung.

Alle 10. Klassen hatten begonnen das Stück im Deutschunterricht zu lesen. Wer erwartet hatte, das ganze Stück zu sehen, musste enttäuscht werden. Auch den Kuss hat niemand gesehen. Jens hat also die Wette gewonnen, wurde aber belehrt, dass Verträge und Abmachungen in einer Theatersituation nicht gelten.

Aljoscha Bucher 10c

 


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