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20.02.15

„Eine zweite Erde ist möglich“

Landau: Astrophysiker Joachim Wambsganß hält Vortrag in Max-Slevogt-Gymnasium – „Auf der Suche nach einer zweiten Erde“

Foto: N. Krauss

Mehr als 230 Besucher lauschten in der kleinen Turnhalle des Landauer Max-Slevogt-Gymnasiums dem Vortrag von Professor Joachim Wambsganß, Direktor des Zentrums für Astronomie der Universität Heidelberg. „Auf der Suche nach einer zweiten Erde“ lautete das Thema des 53-jährigen aus Nußdorf stammenden Wissenschaftlers.

In seinem Vortrag im Landauer Max-Slevogt-Gymnasium erläuterte der international renommierte Astrophysiker Professor Joachim Wambsganß – auch für Laien gut verständlich – die Zusammenhänge von Sternen und Planeten. Dabei schilderte er plastisch: „Die Sonne ist ein Stern, wie Milliarden anderer Sterne, die sich in unserer Milchstraße befinden.“ Dazu kämen die acht Planeten Mars, Jupiter, Merkur, Saturn, Uranus, Venus, Neptun und unsere Erde, die die Sonne umkreisten. „Was ja wohl bekannt ist“, scherzte der Wissenschaftler.Und dennoch: Bis vor zwei Jahrzehnten habe noch niemand gewusst, dass es auch Planeten um andere Sterne gibt. Erst 1995 sei zum ersten Mal ein Planet entdeckt worden, der um einen sonnenähnlichen Stern kreiste, was weltweit für Furore und Schlagzeilen gesorgt habe. Zwischenzeitlich seien fast 2000 solcher Exoplaneten bekannt.

„Gibt es eine zweite bewohnbare Erde?“, fragte Wambsganß. Um diese Frage zu beantworten, müsse zunächst einmal geklärt werden, was wir unter Erde verstehen. „Erdähnliche Planeten wurden zwar entdeckt“, sagte der Astrophysiker. Doch müsse jeweils zunächst festgestellt werden, ob eine ähnliche Masse, eine ähnliche Atmosphäre, ein ähnlicher Mond, wie bei unserer Erde entdeckt werden können. Erst dann könne man von einer bewohnbaren Erde sprechen.

Nach etwas mehr als einer Stunde zog Wambsganß das Fazit: „Noch sind wir auf der Suche, Riesenteleskope auf der ganzen Welt sind rund um die Uhr aktiv und blicken mit Riesenaugen ins Weltall. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass eine zweite bewohnbare Erde existiert.“

Begrüßt wurden die Besucher von der stellvertretenden Schulleiterin Dagmar Linnert, eingeladen hatte der Förderkreis des Gymnasiums unter seiner Vorsitzenden Bianca Beiersdörfer-Pohl. Zum Abschluss hatte Wambsganß noch einen Tipp parat: Am 20. März könne eine partielle Sonnenfinsternis beobachtet werden. „Sofern es die Wetterverhältnisse zulassen.“

Von Paul Kohl

Quelle: Die Rheinpfalz - Marktplatz Regional Landau Bad Bergzabern - Nr. 41, Mittwoch, den 18. Februar 2015


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