Eine Institution in der Kirchenmusik
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Friedhelm Kunz – Lehrer, Dirigent und Organist in einer Person
Von Gerhard Sommer
BORNHEIM. Friedhelm Kunz (64) aus Bornheim ist mehr als ein Musiklehrer, er ist eine Institution in der kirchenmusikalischen Szene der protestantischen Landeskirche der Pfalz. Als Lehrer, Dirigent, Kirchenmusiker und Organist hat er viel bewegt. So konnte es nicht verwundern, dass ihm kürzlich in Anerkennung seiner langjährigen ehrenamtlichen Verdienste die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz verliehen wurde.
In seinem Geburtsort Ebertsheim bei Grünstadt entdeckte sein damaliger Musiklehrer das musikalische Talent und betrieb konsequent die Förderung. Bald war klar: Musik ist sein Leben. Es blieb nicht nur bei der Gestaltung von Kindergottesdiensten. Dem Abitur in Grünstadt folgte ein Studium in Musik und Geografie. Kunz schloss das Kirchenmusikalische Seminar der evangelischen Landeskirche ab und wurde nach seinem Musikstudium Lehrer.Ungezählten Schülern hat er zunächst am Leibniz-Gymnasium in Pirmasens – seine erste Lehrerstelle – und seit 1981 am Max-Slevogt-Gymnasium in Landau, wo er auch den Oberstufenchor leitet, die Musik schmackhaft gemacht, hat bei vielen Interesse am Chorgesang, ja selbst an sakraler Literatur geweckt und gestärkt. Kunz, ein Mann mit Liebenswürdigkeit und Kompetenz und mit Zugang zur Jugend, wohnt nach längerer Suche seit 1975 in Bornheim. In diesem Sommer feiert der 64-Jährige sein 40. Chorleiterjubiläum, nicht irgendwo in der Südpfalz, sondern beim Protestantischen Kirchenchor Böhl-Iggelheim, dem er viel Freizeit und Kilometer auf der Straße geopfert hat. Immer wieder studiert er fern der Südpfalz größere Werke mit den Chor ein. So die „Böhmische Hirtenmesse von Jacub Jan Ryba oder „Die Geburt Christi“ von Mendelssohn-Bartholdy. Seit 40 Jahren nimmt Kunz die Anfahrten zu zig Proben und Auftritten unter die Räder, bei Wind und Wetter. Wie viele Kilometer er dabei runtergerattert hat? Er hat nicht Buch darüber geführt.
Der Chor besteht aus 40 Sängerinnen und Sängern. Neben dem Spaß am Singen und der Musik verbindet sie auch Geselligkeit und Reiselust. Im zweijährigen Rhythmus führt der Chor gemeinsam mit anderen Partnern Konzerte auf. Im Wechsel mit dem Gospelchor trägt der Chor unter der Leitung von Friedhelm Kunz auch zur Gestaltung der Gottesdienste bei. Sein Chor war schon viel unterwegs, unter anderem in Wien, Prag oder in der Toskana.
Neue Kirchenmusik nahm bei ihm im Laufe der Zeit einen nimmer größeren Raum im Repertoire des Chors ein. auch mit Chören aus Landau und Maikammer sowie dem Posaunenchor Winzingen. Sehr viel liegt ihm an der Ausbildung des Nachwuchses.
Im Heimatort Bornheim ist er seit 1991 stellvertretender Vorsitzender des Presbyteriums und spielt dort seit 30 Jahren die Kirchenorgel. Seit 1987 ist er Rechnungsführer beim „Verband deutscher Schulmusiker Rheinland-Pfalz“. In seiner Funktion als Studiendirektor am MSG in Landau ist er bei der Aufsichtsbehörde in Neustadt für die Musikfachberatung von nahezu 60 Gymnasien zuständig.
Das Gefühl zu vermitteln, dass Singen etwas Selbstverständliches und zugleich Wunderbares ist, hat er sich nach eigenen Angaben zur Hauptaufgabe gemacht. „Nach jeder Singstunde, nach jedem Auftritt stellt sich bei den Chormitgliedern eine gewisse Ausgeglichenheit und Zufriedenheit über das Geleistete ein“, hat der Musikexperte beobachtet.
Quelle: Die Rheinpfalz - Pfälzer Tageblatt - Nr. 90, Samstag, den 18. April 2015