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16.12.14

Unsere Stadt Landau und der Erste Weltkrieg - eine MSG-Schülerpräsentation mit internationaler Anerkennung

LK12 mit Frau Kohl-Lager (Leiterin des Stadtarchivs), Herrn Eckendorf (v.r.) und David Hense (3. v.r.)

Ausstellungseröffnung durch David Hense

Original Landauer Quellen um 1914 (Privatbesitz Arnold)

Der Erste Weltkrieg war nicht nur ein weltumspannendes Ereignis, sondern hinterließ auch Spuren in unserer Stadt. Der Leistungskurs Geschichte 12 begab sich im letzten Schuljahr auf eine spannende Spurensuche im Stadtarchiv Landau, um herauszufinden wie sich das globale Geschehen regional vor Ort niederschlug. Entstanden ist eine sehr detaillierte und umfassende Schülerpräsentation von Landau während den europäischen Schicksalstagen 1914 - 1918 und darüber hinaus. Die vielseitigen Themen der Präsentation, die unter anderem Landau und den Kriegsausbruch, Landau und die Kriegsnot und das Landauer Kriegsgefangenenlager auf dem Ebenberg beleuchten, umfassen nicht nur die Zeit des Ersten Weltkrieges, sondern werfen auch einen Blick auf unsere Stadt vor der "Urkatastrophe" des 20. Jhd. (1871 - 1914) und auf die nachfolgende französische Besatzungszeit (1918 - 1930).

Die Schülerpräsentation wurde am 05.11.2014 im Beisein der regionalen Presse und der Leiterin des Stadtarchives Landau der Öffentlichkeit in Form einer Ausstellung in Raum 141 vorgestellt. Am Abend folgte eine Ausstellungsfeier mit einer Rede von Herrn Arnold, Experte für die Landauer Stadtgeschichte während der Kaiserzeit.  Die Ausstellung wird auch am Tag der Offenen Tür am 20.01.2015 zu sehen sein. Darüber hinaus nominierte der Landschaftsverband Rheinland die Schülerpräsentation für einen internationalen Schülerkonvent mit dem Namen "Eurovision 1914 - Mitten in Europa", der am 19. und 20.2.2015 in Oberhausen stattfindet. Die Schülerin Lilli Joachim, der Schüler Felix Kästel und der Referendar David Hense vertreten an diesen Tagen in Oberhausen unsere Schule auf einer europäischen Bühne.

David Hense


Hier der Artikel aus der Rheinpfalz von Donnerstag, 6. November 2014:

 

Ausflug in die Geschichte

Ein Jahrhundert ist der Ausbruch des Ersten Weltkrieges her, mit schlimmen Folgen für Europa, auch für Landau. Schüler des MSG begaben sich auf Spurensuche. Gestern präsentierten sie die Ergebnisse.

Kurz vor den Sommerferien sind die Noten vergeben, bei vielen Klassen ist die Luft raus. Nicht so beim Geschichtskurs der elften Jahrgangsstufe am Max-Slevogt-Gymnasium (MSG) von Lehrer Marc Eckendorf. Denn Referendar David Hense hatte die Idee, zum 100-jährigen Gedenken an den Kriegsbeginn dem Landau zwischen 1914 bis 1918 nachzuspüren.

Im Juli begaben sich die Schüler erstmals ins Stadtarchiv, stöberten in Quellen aus den Kriegsjahren: alte Zeitungen, Fotografien, Postkarten oder Briefe. Untersucht wurde unter anderem, wie die Bevölkerung in Landau den Kriegsausbruch wahrnahm. Neben dem Stadtarchiv waren die Bildbände von Alfred Arnold, den Referendar Hense als „wandelndes Geschichtsbuch“ beschreibt, wichtige Quellen.

Gestern nun präsentierten die Schüler ihre Ergebnisse, die sie auf Plakaten aufbereitet hatten. Felix Kästel verriet bei der Ausstellungseröffnung, dass der Kurs sogar einige Freistunden für die Arbeit am Projekt geopfert habe. „Alle haben freiwillig gearbeitet – obwohl es keine Noten dafür gab“, betonte er.

Bis zum 21. November sollen die Plakate nun in Klassenraum 141 hängen bleiben, damit auch andere Geschichtsklassen die kleine Ausstellung besuchen können. Premiere hatte gestern die 7a, die gerade bei den alten Ägyptern in den Geschichtsunterricht eingestiegen ist. „Geschichte ist oft sehr abstrakt, allein durch die räumliche und zeitliche Distanz“, sagte Hense und will den Siebtklässlern auf diesem Weg eine Schulstunde der besonderen Art ermöglichen: Heimatgeschichte zum Anfassen.

Hense, geboren in Köln und selbst erst seit einem dreiviertel Jahr in Landau, ist sich sicher: „Das Projekt hat unseren Blick auf die Stadt verändert. Orte und Plätze werden nun anders bewertet.“ Zum Beispiel der Ebenberg: Heute stehen dort Wohnanlagen, früher gab es dort ein Kriegsgefangenenlager.

Ende November sollen die Plakate ins Stadtarchiv wandern, später ins Heimatmuseum. Doch Hense hat noch andere Pläne: Er will die bisher erlangten Ergebnisse der Klasse bei einem europaweiten Wettbewerb zum Thema „Erster Weltkrieg“ einreichen und mit dem regionalen Fokus punkten. (midt)

 

 


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