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Zwei Theisinger auf dem ersten Platz

Georg Theisinger ist im Landeanflug auf Elchingen und leert die Wasserballasttanks.
Georg (links) und Martin Theisingger bei der Siegerehrung.

25.06.2009 SEGELFLUG-DM: Einmaliges haben Georg (54) und Martin Theisinger (53) bei der Deutschen Segelflug-Meisterschaft in der 15-Meter-Rennklasse erreicht. Nach neun Wertungsflügen teilen sich die Brüder den ersten Platz - vor sechs Baden-Württembergern, die rund um Aalen Heimvorteil hatten in Ventus-Modellen des Herstellers aus Kirchheim unter Teck. Theisingers fliegen das Schleicher-Modell ASW 27.

LANDAU (thc). Die zweite Außenlandung hatten die Brüder von der Landauer DJK-Segelfluggemeinschaft hinter sich, als sie in die neunte und letzte Tagesaufgabe gingen. Mit je 6232 Punkten belegten sie den fünften Platz hinter Thomas Wettemann (Wolfegg/6352), Michael Eisele (Köngen/6302), Thomas Krauss (Stuttgart) und David Bauder (Blaubeuren). Die Favoritenrolle hatten sie nach den Top-Platzierungen am ersten, dritten und vierten Tag längst abgegeben, die regionalen Medien konzentrierten sich auf die Baden-Württemberger, die sich über der Schwäbischen Alb gut auskennen.

Die Lokalmatadoren beäugten sich. 263 Kilometer waren noch zurückzulegen, eine „Racing Task" in einem Dreieck mit den Wendepunkten über Waldenburg und Greding. Die Nervosität war spürbar, die Führenden wollten nicht länger warten und flogen nacheinander um 10.55 Uhr ab. Theisingers warteten in der neutralen Zone ab, kreisten fünf Minuten, zehn Minuten, und querten erst um 11:09 Uhr die Startlinie. Martin Theisinger: „Sie haben mit uns wahrscheinlich nicht mehr gerechnet."

Mitte des zweiten Schenkels hatten die Landauer die Konkurrenten eingeholt - und rund 14 Minuten gutgemacht. Dranbleiben und den Vorsprung halten oder auf eigene Faust weiterfliegen?, war nun die Frage. Theisingers entschieden sich für die zweite Variante, erhöhten das Tempo, hatten Glück, den nächsten Aufwind zu treffen, der sie 50 Meter nach oben brachte.

Anstatt danach auf Kurslinie zu bleiben, dem kürzesten Weg, und die beiden noch erforderlichen Aufwinde abzuwarten, die sie ins Ziel tragen, wagten die beiden Lehrer noch einen Ausreißer. Die „Ablage von 50 Prozent" sei sehr risikoreich gewesen, räumt Martin Theisinger ein. „Wir haben gehofft, dass die anderen den Umweg nicht mitmachen und keinen Aufwind finden."

Die anderen kamen hinterher, flogen aber schon 100 Meter tiefer als die Theisingers, die richtig lagen mit ihrem Blick nach guter Thermik. Sie machten noch einmal zwei Minuten gut und überflogen nach 2:26 Stunden parallel („den Luxus haben wir uns gegönnt") die Ziellinie. Die berechnete Durchschnittsgeschwindigkeit: 107,6 km/h. Diese zwei Minuten sollten die entscheidenden sein.

Martin Tronnier, im Klassement ziemlich abgeschlagen, gewann die Wertung mit 110,2 km/h. Wettemann, der Führende, erreichte 97,2 km/h und sollte vor seinen Landsmännern bleiben. Und Theisingers? Die Spannung wuchs, nichts war klar - „bis der Sportleiter kam und gratulierte".

Für Martin Theisinger ist es der DM-Titel, der ihm noch fehlte in der Sammlung von Erfolgen. Georg Theisinger ist zum dritten Mal in Folge Punktbester. Beide haben das Ticket für die WM 2010 in Ungarn. Die Glückwünsche ihres in Poppenhausen sitzenden Flugzeugherstellers ließen nicht lange auf sich warten.

 

Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Weinstraße
Ausgabe: Nr.131
Datum: Dienstag, den 09. Juni 2009

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