Max Frisch: Biedermann und die Brandstifter. Ein Lehrstück ohne Lehre (1958)

13.05.2009 Die Aufführungen finden am Dienstag 30. 6. und Mittwoch 1. 7. 2009, jeweils um 19.30 Uhr in der kleinen Gymnastikhalle des MSG statt.

(Karten zum Preis von 5,-€ - Erwachsene und 3,-€ Schüler; Kartenverkauf ab dem 23. 6. im Sekretariat und an der Abendkasse)

Haarwasserfabrikant Gottlieb Biedermann lässt einen Mann in sein Haus. Er glaubt, dass Senf Menschlichkeit ersetze, serviert dem grob-rührseligen Ringer und Köhlerjungen Josef  - für Freunde auch Sepp – ein Frühstück, ein Schafffell und mehr. Unser Bürger Gottlieb hofft, dass Gutes daraus erwachse. Doch der Sepp tickt anders und löst eine Kettenreaktion aus. Gottlieb agiert hilflos und er beansprucht das Recht, überhaupt nichts zu denken. Doch dann hat er eine Idee…

Frisch thematisiert hier das Fehlverhalten beim Eintritt einer Gefahr, die zeitlos auf Faschismus, totalitäre Systeme der Nachkriegszeit und andere Situationen bezogen werden kann. Der Bürger, der nichts tut, nichts denkt, sich kein Bild macht, wo es notwendig wäre; der Bürger, der sich durch die eigene verlogene Art des Sprechens und durch sprichwörtlichen Dreck am Stecken bzw. die Leiche im Keller selbst ausliefert, anbiedert und letztendlich Mittäter, Brandstifter wird, begegnet uns hier in mustergültiger Form und nicht ohne Komik. Stapelt Frisch mit seinem Untertitel Lehrstück ohne Lehre ein wenig tief, so zeigt sich hier aber auch eine gewisse Skepsis, was die Lernfähigkeit des Menschen anbelangt. 

Stück in 5 Akten, eine Pause

Einstudierung: D. Tews, St. Schaupp, J. Tremmel