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13.10.15

Trierfahrt 2015

Voller Vorfreude auf die bevorstehende Exkursion trafen wir, die Lateiner der 10d, uns am 9.9.2015 zusammen mit Frau Ludwig und Herrn Hilsendegen am Landauer Hauptbahnhof, um mit dem Zug für drei Tage nach Trier zu fahren.

Tag 1

Als wir am Trierer Hauptbahnhof ankamen und unser Gepäck wegschlossen, erwartete uns gleich das traumhafte Spätsommerwetter, das uns die ganzen Tage begleiten sollte. Erster Programmpunkt war eine Führung durch die Innenstadt Triers mit besonderem Bezug auf die Außenbesichtigungen der römischen Bauten dort (siehe Steckbriefe). Los ging es an der Porta Nigra. Über den Marktplatz ging es anschließend zum Dom, der uns mit seinen Türmen sichtlich beeindruckte. Nach der äußerlichen Besichtigung des Doms liefen wir an der Frauenkirche vorbei. Die Frauenkirche ist eine im 13. Jahrhundert wiederaufgebaute Basilika, die die einzigartige Form einer Rose hat. Sie ist überall mit Kapellen und Figuren der Gotischen Baukunst geschmückt. Das nächste Gebäude, das wir betreten durften, war die Konstantinbasilika, von der besonders die neu gebaute, große Orgel viel Bewunderung erhielt. Nachdem wir nun am Ende unserer anstrengenden Führung angekommen waren, waren die Erwartungen an die Kaiserthermen hoch. Doch zuerst wurden wir ein wenig enttäuscht, da auf den ersten Blick tatsächlich wenig erhalten ist. Doch nach einigen, manchmal auch sehr langwierigen Erklärungen unseres Führers, entdeckten wir den besten Teil der Thermen: den Untergrund. Dort hatten wir viel Spaß, andere unserer Klasse zu erschrecken (manchmal dachten sich Frau Ludwig und Herr Hilsendegen sicherlich, sie wären mit einem Kindergarten auf Exkursion ;D), aber auch die Gänge mit ihrem ganz besonderen Flair zu erkunden. Sehr erschöpft kehrten wir anschließend in der Jugendherberge, direkt an der Mosel, ein. Dort konnten einige Schüler beim gemeinsamen Grillen ihre Grillkünste unter Beweis stellen – es schmeckte sehr lecker!

Tag 2

Am nächsten Tag ging es wieder zum Bahnhof und auf einer malerischen Zugstrecke zu dem kleinen Örtchen Nennig, wo wir das am besten erhaltene und größte Mosaik nördlich der Alpen auf dem Grund einer alten römischen Villa bestaunen konnten. Mittags – zurück in Trier und nach ein paar Stunden Freizeit zum Entspannen und Mittagessen – besuchten wir das Landesmuseum. Dies war trotz einer nicht so interessant gestalteten Führung der perfekte Ort, um alles gelernte an einem Ort gedanklich zusammenfassen zu können. Wir sahen in einem sehr gut ausgestatteten, modernen Museum unter anderem einen Goldschatz von 2600 Goldmünzen und etliche Grabmonumente aus der Römerzeit. Abends kehrten wir in einem römischen Restaurant namens „Zum Domstein“ ein. Das Essen schmeckte sehr gut; bestellt wurde für Feinschmecker Lamm, sehr beliebt waren aber auch Suppen u.a. (Bier war natürlich ausgeschlossen, und wenn, dann nur alkoholfrei ;)). Ein nicht ganz römischer Kinobesuch („Fack Ju Göhte 2“) rundete den schönen zweiten Tag ab.

Tag 3

Dies war schon der letzte Tag unserer Exkursion nach Trier. Vormittags hatten wir großen Freiraum und konnten die Stadt noch einmal auf eigene Faust erkunden – Denkanstöße für mögliche Erkundungen schickte uns Frau Ludwig mit auf den Weg. Eine Gruppe besuchte den Dom, die andere „chillte“ im Schlosspark; eine dritte besuchte nach einer „Auf gut Glück“ Busfahrt durch Trier das Amphitheater – und jeder konnte sich noch einmal einen abschließenden Blick über die Stadt machen. Mittags fuhren wir dann nach einer tollen Exkursion mit schönen Eindrücken zurück nach Landau.

Die Lateiner der Klasse 10d möchten sich bei Frau Ludwig und Herrn Hilsendegen herzlich für die tolle Zeit in Trier bedanken. Besonderer Dank geht an Frau Ludwig, da diese für die Organisation der Exkursion zuständig war und diese Fahrt überhaupt erst ermöglicht hat. Vielen Dank! (Noah Allmann)

Die Porta Nigra

Die Porta Nigra wurde 140 n. Chr. als nördliches Stadttor von Treverorum, dem heutigen Trier, als eins von fünf gleichen Stadttoren errichtet. Bis 1000 n. Chr. hieß das Tor noch Porta Martis – das Tor des Mars – bis es durch die Witterung über die Jahre dunkler und langsam schwarz wurde (Porta Nigra = Schwarzes Tor). Im Mittelalter ließ man auf die Porta Nigra eine Kirche bauen, weil sie als Heiligenstätte galt. Man nutzte den unteren Teil der Porta, wie sie von Triers Einwohnern genannt wird, als Kirche für Pilger und Bürger; der neu gebaute obere Teil wurde von der reichen Bevölkerung ebenfalls als Kirche genutzt. Später wurde die obere Kirche wieder geschlossen und abgerissen, da man das ursprüngliche Aussehen der Porta wiederherstellen wollte – und seit dem sieht sie so aus, wie man sie heute kennt. (Christopher Schäfer)

Die Konstantinbasilika

Der ursprüngliche Thronsaal von Kaiser Konstatin wurde um 310 erbaut und gilt noch heute als der größte Einzelraum, der aus der Antike erhalten ist. Immer noch drückt die Architektur des Gebäudes sowohl die Größe als auch die Macht Konstantins aus. Den früheren Innenraum, durch Marmorboden (und deshalb sogar mithilfe von mehreren Öfen heizbar) und Mosaike geschmückt, findet man so heute leider nicht mehr vor, da dieser im 5. Jahrhundert von den Franken zerstört wurde. Nach ihrer Zerstörung wurde die Ruine in ein burgenartiges Anwesen umgebaut, das durch seine 2,7 m dicken Ziegelsteinwände Schutz bot. 1614 wurden Süd- und Ostflügel abgerissen und der Rest in die neue Bischofsresidenz integriert. Die Basilika diente zunächst, nachdem sie von 1844 - 1856 dank dem Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. wieder aufgebaut wurde, der evangelischen Gemeinde als Kirche, bis sie in den 1950er Jahren durch einen amerikanischen Luftangriff abermals zerstört wurde. Seit ihrem letzten Wiederaufbau, dem sie ihr heutiges Aussehen, welches auf eine Holzkassettendecke sowie steinsichtige Außenwände reduziert ist, verdankt, wird die Konstantinbasilika wieder als protestantische Kirche genutzt und besitzt seit 2014 die größte Orgel Triers. (Lucille Engelhard)

Der Trierer Dom

Das Zentrum Triers war und ist heute noch der Dom Freihof. Über der Uhr befindet sich die Inschrift. Diese lautet: „Nescitis qua dominus veniet.“, was so viel bedeutet, wie: „Ihr wisst nicht, wann der Herr kommen wird.“. Der Dom war von einer schützenden Mauer umgeben, die heute allerdings nicht mehr existiert. In diesem abgeschlossenen Bereich gab es eigene Gesetze und ein eigenes Gericht. Der Dom selbst besteht aus mehreren Teilen aus verschiedenen Jahrhunderten, aus Römischer Zeit existiert allerdings lediglich noch eine Seitenwand. Wegen dieser Wand ist der Trierer Dom die älteste Kirche Deutschlands und UNESCO Weltkulturerbe.

Kleine Information am Rande: Warum ist der Dom schief?

Ein Teil des Altarraums hat sich durch die damalig schlechte Bauweise und durch sumpfigen Untergrund geneigt. Dies hat man nur mit viel Aufwand so stabilisieren können, dass sich der Dom nicht weiter senkt und kein größerer Schaden mehr entsteht. (Melissa Tombakoglu)

Die Kaiserthermen

Die Kaiserthermen wurden noch bis zum Mittelalter benutzt und sind teilweise erhalten geblieben. Sie sind wie in der Römerzeit typisch aufgebaut. Es finden sich unter anderem noch die Fundamente des Frigidariums (Kaltwasserbad), des Caldariums (Warmwasserbad) oder der Palestra (großer Innenhof). Die heute noch meist erhaltenen Teile befinden sich allerdings unterirdisch. Die Abflusskanäle des Wassers und die alten Gänge der Sklaven, die das „Schwimmbad“ beheizten, sind heute noch begehbar. Sonst sind leider große Teile der Anlage, die später noch als Kaserne genutzt wurde, dem Steinraub im Mittelalter zum Opfer gefallen. (Steffen Marz)


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