Daheim gilt Pfälzisch - Sprachtalent David Maurer vom MSG zweiter Bundessieger „Fremdsprachen"
Der 19-jährige David Maurer aus Godramstein, Zwölftklässler des Landauer Max-Slevogt-Gymnasiums, ist im bundesweiten Oberstufen-Wettbewerb Fremdsprachen in die Endrunde gekommen und hat einen zweiten Preis errungen.
Der „Lohn", den der sprachgewandte MSG-Schüler einheimste, kann sich sehen lassen: Neben 500 Euro durfte er von der Siegerehrung im Kunstmuseum Dieselkraftwerk in Cottbus einen Sonderpreis mit nach Hause nehmen: Ein fünfwöchiges Stipendium an der John-Hopkins-Universität im US-Bundesstaat Maryland einschließlich aller Kosten für Flug, Unterkunft, Verpflegung. „Darüber freue ich mich am allermeisten", strahlt David, der in insgesamt vier Runden seit Beginn des Wettbewerbs im Herbst 2008 seine Eloquenz in Englisch und Französisch unter Beweis stellte und vor den kritischen Ohren der Jury bestehen musste.
„Fremdsprachen sind für mich so eine Art Hobby", sagt der Schüler mit vielen Begabungen. Denn er hat auch ein Faible für Chemie und spielt in der MSG-Big-Band. Der Wettbewerb Fremdsprachen ist Teil des Begabtenförderungsprogramms der Bundesregierung und der Länder. Während der über ein Jahr verteilten Wettbewerbsrunden hat David unter anderem auf Französisch eine kritische Argumentation über den Philosophen Immanuel Kant und die Aufklärung verfasst; eine „geile Geschichte", so David, zum Thema Sklaverei auf Englisch ersonnen; sich in schriftlichen Klausuren mit Texten in Englisch und Französisch auseinandergesetzt; auf Französisch eine Hausarbeit über ein Festival in Cannes geschrieben.
Eine der Wettbewerbsrunden führte ihn zu einem Crashkurs in Chinesisch nahe Trier. „Das war eine beeindruckende Erfahrung", resümiert der 19-Jährige. Sogar mit der „toten Sprache" Gotisch und ihrer Runenschrift haben sich die jungen Leute befasst. In Cottbus ging es schließlich um Gruppendiskussionen und Einzelrunden in einer dritten Fremdsprache - im Falle Davids ist es Latein. Die Teilnehmer parlierten über Albert Camus und diskutierten zum Thema „Brauchen wir heute noch Helden?" - wechselten während des Gesprächs in eine andere Sprache.
David sieht den Wettbewerb als „prima Vorbereitung" aufs mündliche Abi und Auslandsaufenthalte. Daheim am Küchentisch werde indes weiterhin „überwiegend pfälzisch" gesprochen, versichert er. Alle Schüler ermutigt er, sich an diesem Bundeswettbewerb zu beteiligen: „Man kann nur gewinnen, auch wenn man nicht in die Endrunde kommt." (o
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Weinstraße
Ausgabe: Nr.283
Datum: Samstag, den 05. Dezember 2009