Amerika-Austausch 2010
Mittwoch, 29.09.2010 Abflug
Nach einem etwa neunstündigen, sehr unterhaltsamen Flug kamen heute alle 21 Schüler, die das Glück hatten am Amerika-Austausch teilnehmen zu dürfen samt den Lehrern Herr Fiscus und Frau Edl, in Philadelphia an. Die Aufregung war groß!
Schon im Flughafengebäude wurden wir von einer aufgedrehten Gruppe amerikanischer Austauschschüler mit Willkommensschildern für jeden empfangen.
Gemeinsam fuhren wir mit einem typisch gelben Schulbus nach Warminster, zur William Tennent High School, wo unsere host families bereits auf uns warteten.
Nach einem, dank Zeitverschiebung ziemlich langen Tag, gingen die meisten von uns nach einem gemeinsamen Abendessen mit den Gastfamilien „früh“ ins Bett.
Donnerstag, 30.10.2010 Schule
Unser erster Tag in der Schule begann wie die darauffolgenden auch, um 7:30 Uhr mit der ersten Stunde im „Homeroom“, wo sich die „Deutschen“ trafen, Erfahrungen und Erlebnisse austauschten und mit unseren Lehrern alles Wichtige besprachen.
Danach besuchten wir mit unseren Austauschpartnern, die von ihnen gewählten Kurse, die sich jeden Tag in derselben Reihenfolge bis 14:17 Uhr wiederholten.
Außer der Lunchpause, in der die Schüler in vier Schichten in die Cafeteria strömten, gab es keine Pausen zwischendurch, was uns am Anfang ziemlich verwunderte.
Freitag, 01.10.2010 Ausflug nach „Philly“1/ „Homecoming Game“
An unserem dritten Tag in Amerika ging es mit ein paar der amerik. Austausch-
schüler nach Philadelphia, wo wir das volle Geschichtsprogramm geboten bekamen: Constitution Center, die ehemalige Börse (mit Food Court zur Mittagessenzeit), die Liberty Bell und die Independence Hall.
Bevor es mit dem Zug wieder nach Warminster ging, hatten wir noch etwa eine Stunde Freizeit, die wir zum Shoppen nutzten.
Gegen Abend trafen sich dann alle wieder am schuleigenen Footballstadion, da dort ein Footballspiel der Schulmannschaft stattfand.
Wie man sich ein amerikanisches Footballspiel so vorstellt, gab es Cheerleader, zwei Panthermaskottchen der Schule und zwei Bands.
Die Spielregeln waren den meisten von uns trotz Vorbereitungsreferaten nicht ganz klar, doch es war sehr spannend zuzuschauen, wie „unsere“ Schulmannschaft in allerletzer Minute gewann. In der Halbzeit wurden außerdem „Homecoming King“ und „Homecoming Queen“ aus der Abschlussklasse gekürt, die unter großem Applaus einmal ums Stadion gefahren wurden.
Samstag, 02.10.2010 „Homecoming Ball“
Heute war der Tag des „Homecoming Ball“, den jeder von uns unterschiedlich mit seiner Gastfamilie verbrachte. Um 19 Uhr jedoch fanden sich nach einer Alkoholkontrolle alle in der Cafeteria ein, die in einen großen Partyraum umgestaltet worden war.
Die amerikanischen Schüler führten uns ihren „Tanzstil“ vor und man merkte sichtlich, dass diese Bälle einen der Höhepunkte an der Schule darstellen.
Um 22 Uhr war jedoch schon Schluss und ein paar unserer Austauschschüler nahmen uns noch auf diverse Afterpartys bei Freunden mit.
Montag, 04.10.2010 „Ann´s Choice“
Mit einigen amerikanischen Austauschschülern fuhren wir heute zu „Ann´s Choice“, einem riesiges Altersheim (hier wohnen um die 2000 Senioren!), wo wir uns mit dem „German Club“ trafen. Nach einem Film über die Immigration Deutscher nach Amerika, konnten wir uns in Kleingruppen mit den alten Leuten, die fast alle ursprünglich aus Deutschland kamen und teilweise noch ziemlich gut Deutsch sprachen, unterhalten. Das führte zu sehr netten Begegnungen, wir trafen sogar auf einen Mann, der aus Zeiskam stammt!
Dienstag, 05.10.2010 Ausflug nach Washington D.C. 1
Heute fuhren wir mit dem Bus nach Washington D.C., wo wir um die Mittagszeit bei strahlendem Sonnenschein das Capitol besuchten und anschließend das Weiße Haus von Weitem anschauten. Seine Bewohner konnten wir leider nicht entdecken;)
Anschließend gings zu Fuß weiter zum Lincoln Memorial, mehreren Kriegsdenkmälern (Vietnam War, Korean War und dem World War ll) und dem Washington Monument, von dem uns unser Bus am späten Nachmittag abholte und zu unserem Hotel brachte.
Die Hartgesottenen aus unserer Gruppe, angeführt von Frau Edl, gingen sogar am Abend noch eine Runde joggen, während die weniger Motivierten unter uns die Straßen um unser Hotel in kleineren Gruppen unsicher machten.
Mittwoch, 06.10.2010 Washington D.C. 2
Nachdem wir gegen 8:15 Uhr unsere Zimmer geräumt und in einem Food Court in der Nähe unseres Hotels gefrühstückt hatten, gingen wir mit unseren Lehrern zu „The Mall“, einem langen Grünstreifen mit den unterschiedlichsten Museen zu beiden Seiten. Dort bekamen wir etwa fünf Stunden Freizeit, in der wir selbst entscheiden konnten, welche kostenlose (!) Museen wir besuchen wollten. Dort gab es neben dem „Museum of American History“ zum Beispiel ein Naturgeschichtliches Museum, die „National Gallery of Art“, ein „Holocaust Memorial Museum“, einen Botanischen Garten, ein Indianermuseum und das „Air and Space Museum“. Die Zeit verging wie im Fluge und so verließen wir, voll mit neuem Wissen, die amerikanische Hauptstadt mit einem kurzen Zwischenstopp am „Arlington“ Ehrenfriedhof, wo sich außerdem das Grab der Kennedy-Familie befindet, und fuhren zurück zu unseren Gastfamilien.
Freitag, 08.10.2010 Ausflug nach „Philly“ 2
Eine Woche nach unserem ersten Besuch in „Philly“ war heute der zweite Ausflug geplant. Gemeinsam besuchten wir das „Benjamin Franklin Institute“, ein interaktives, interessantes Museum und bekamen danach erneut Freizeit, in der wir auf eigene Faust die Stadt erkunden konnten und unsere Zeit fast ausschließlich zum Shoppen nutzten.
Da heute ein wichtiges Spiel der „Phillies“, der Baseballmannschaft von Philadelphia stattfand, trug ein Großteil der Passanten rote Phillies-Shirts und sogar auf den Bussen war „Go Phillies!“ zu lesen!
Am Abend traf sich ein Großteil der Austauschgruppe bei einer amerikanischen Austauschschülerin zu einem sog. „bonfire“, einem Lagerfeuer im Garten, was einen schönen Ausklang zu unserem aufregenden Tag darstellte.
Dienstag, 12.10.2010 Ausflug nach New York City 1
Heute fand der von vielen am sehnlichste erwartete Ausflug nach New York (mit fast der gesamten deutsch-amerikanischen Austauschgruppe) statt. Bereits aus dem Bus bestaunten wir die gigantische Skyline und genossen die Fahrt mit der Fähre zu Ellis Island, wo wir unsere Nachnamen in Computer eingaben um nach verwandten Einwanderern auf der „Wall of Honour“zu suchen. Anschließend fuhren wir mit der Fähre weiter zur Freiheitsstatue, die wir begeistert von außen besichtigten.
Der Bus brachte uns schließlich durch einen Tunnel unter dem Hudson River nach Manhattan, wo wir einen kurzen Stopp am Ground Zero einlegten und anschließend durch die Wall Street zum Hafen liefen, um etwas zu Mittag zu essen. Anschließend setzte uns der Bus in der 5th Avenue ab, ein paar Blocks vom Empire State Building entfernt, unserem Treffpunkt 2 Stunden später.
Dort sausten wir nach der üblichen Sicherheitskontrolle mit dem Fahrstuhl bis in den 86. (!) Stock und bekamen einen atemberaubenden Ausblick über Manhattan geboten. Die Sonne ging langsam unter und tauchte alles in orangefarbenes Licht.
Wir waren sehr beeindruckt von der tollen Aussicht und konnten uns nur schwer überwinden wieder in den Fahrstuhl zu steigen.
Doch damit war unser Ausflug noch nicht vorbei! Zusammen liefen wir zum Times Square und bestaunten die bunten Farben der Leuchtreklamen und Riesenbildschirme. Aber wie jeder Tag ging auch dieser irgendwann zu Ende und wir fuhren voller neuer Eindrücke spät nach Hause.
Donnerstag, 14.10.2010 New York City 2
Der zweite Ausflug nach New York führte uns diesmal ins UNO-Gebäude, wo wir von einem Chinesen und einer Kolumbianerin geführt wurden und einiges Wissenswertes über die Aufgaben und Arbeiten der UNO erfuhren.
Anschließend fuhr uns unser Bus nach Chinatown, wo wir uns etwas zu Essen suchten und später unsere Freizeit in individuell in Gruppen gestalten durften.
Beliebte Ziele unserer Gruppe waren beispielsweise der Central Park und der Times Square, an dem wir uns wieder zur Rückfahrt trafen.
Montag, 18.10.2010 Ausflug zu „Barnes Foundation“
Unser letzter Ausflug vor der Abreise führte uns zu „Barnes Foundation“, die Kunst-
sammlung eines gewissen Albert C. Barnes, der seine Ausstellung nicht als Museum, sondern als Schule verstand. Im Gegensatz zu vielen anderen Kunstmuseen, hingen in dieser Ausstellung viele verschiedene Gemälde (von Picasso, Rénoir, Cézanne…) zwischen metallenen Gebrauchsgegenständen wie Löffeln, Scheren und Türklopfern nach einem ganz besonderen Muster, das der Betrachter selbst entschlüsseln musste (Beispiel: Ein Bild voller Heiliger mit runden Heiligenscheinen hängt unter runden Metallobjekten, darunter befindet sich ein Schrank mit runden Einlegearbeiten.). Die Meinungen über das Museum mit verschiedenen Führungen gingen teilweise auseinander, aber die Bilder der berühmten Künstler waren auch ohne kreatives Rätselraten beeindruckend.
Dienstag, 19.10.2010 Abreise
Nach einem letzten Tag in der Schule und einem sehr emotionalen Abschied fuhren wir ein letztes Mal mit einem gelben Schulbus zum Flughafen in Philadelphia zurück.
Jedem von uns war etwas wehmütig zu Mute, da wir in den letzten drei Wochen so viele aufregende Sachen erlebt hatten.
Neben all den freundlichen Menschen, die wir kennengelernt haben, waren wir auch beeindruckt von der Offenheit und Gastfreundlichkeit der Amerikaner allgemein.
Auf jeden Fall haben wir auf diesem Austausch viele tolle Erfahrungen gesammelt und eine spannende Zeit verbracht!!!
Hannah Hellmann, MSS 11