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02.10.15

Weimarfahrt der Deutsch-Leistungskurse, September 2015

Besuch auf der Wartburg

Referate müssen sein

In der historischen Anna-Amalia-Bibliothek

Blick hinter die Kulissen des Nationaltheaters

Park an der Ilm

In Weimar

Auf unserem Weg nach Weimar, am Mittwoch den 23. September, legten wir einen kleinen Zwischenstopp in Eisenach ein. Zuvor waren wir ca. eine dreiviertel Stunde auf der Suche nach dem „goldenen M“, um uns für die Besichtigung zu stärken (haben das Ziel nie erreicht). Nachdem wir den halben Weg den Berg hinauf mit dem Bus gefahren sind, wollten wir eigentlich den Rest mit dem Esel bestreiten. Dies war allerdings nicht möglich, da Max, Susi und Co (Esel) nicht aufzufinden waren. Also sind wir gefühlte 13560 Treppenstufen hinauf geschritten, um dann die Wartburg in voller Pracht zu erblicken. Nach einer kurzen Kuchenpause erwartete uns schon unser lebendiger Audioguide (Frau Palast) am Meetingpoint 1. Sie führte uns von Raum zu Raum und erzählte uns in einem fließenden Vortrag wichtige Dinge über das Leben auf der Wartburg sowie Legenden der Bewohner. Ein geschätztes Mitglied des Deutsch LKs „Nicebarth“ (M.C. Hott) stellte durchweg hochqualifizierte Fragen, die unseren Rundgang bereicherten. Unser einzig erwartetes Highlight wurde zunichte gemacht: Martin Luther warf kein Tintenfass an die Wand! Im Souvenirshop angekommen, waren wir überwältigt vom originellen Angebot des Martin Luther Merchandising (Schnapsgläser, Postkarten, etc) . Allles in allem wars nice!

Hanna‘s und Alessa (Spezialistin aus dem vorigen Jahr)

 

Nach einer angenehmen, wohl klimatisierten Busfahrt, checkten wir in das von Gold umzogene Hotel der 1. Klasse ein (Jugendherberge Germania). Sofort wurden wir von einer netten Dame empfangen, die uns mit einem Lächeln auf den Lippen unsere Zimmerschlüssel übergab. Nach einer kurzen Einfindungsphase auf den Zimmern begaben wir uns in das 3 Sterne Gourmetrestaurant. Nachdem der Deutsch LK wohl gespeist hatte, ging es in Richtung Theater (E-Werk). Der Nachgeschmack köstlichster Hähnchenspieße blieb uns allen noch im Munde. Nach einem kurzen und irreführenden Abendspaziergang betraten wir den roten Teppich, welcher uns auf direktem Weg in die Halle des Geschehens brachte. Auf dem Programm stand die Politsatire „Astoria“ von Jura Soyfer. Das Schauspiel handelt von der Grenzlinie zwischen Märchen und Wirklichkeit, in Form eines fiktionalen Staates ohne Territorium („Astoria“). Das Werk bezog sich auch auf das aktuelle politische Tagesgeschehen und war von Gesellschaftskritik geprägt. Den Abend ließen wir in gemütlicher Runde in der noblen Lokalität gegenüber unseres Luxushotels ausklingen.

Maximilian, Victor, Jakob, Jan

 

Donnerstagvormittag machten wir uns gemeinsam auf den Weg zu Goethes Wohnhaus in der Innenstadt von Weimar.

Dort angekommen, unternahmen wir mit Hilfe eines Audioguides einen Rundgang durch das Wohnhaus. Beeindruckt hat uns vor allem, dass viele Besitztümer Goethes noch original im Haus vorhanden waren und man so einen ganz privaten Einblick in das Leben Goethes bekam. Nachdem wir die Informationen zum Wohnhaus aufgenommen und uns in dem traumhaften Garten von Goethe niedergelassen hatten, besuchten wir das nebenan liegende Goethe Museum. Hier sorgte eine junge, amüsante und lockere Führerin für eine ausgelassene Atmosphäre und für einen lustigen, dennoch sachlichen und informativen Rundgang durchs Museum. Für uns war beispielsweise neu, dass in Goethes Leben verschiedene Frauen eine größere Rolle spielten als wir anfangs dachten. So zum Beispiel Charlotte von Stein, welche wir in vielen weiteren Führungen und Schülerreferaten ebenfalls näher kennenlernten. Charlotte von Stein war einer der Gründe, warum Goethe zu seiner Italienreise aufbrach. Unsere Führerin erkannte schon am Anfang der Führung, dass unser Mitschüler Paul Stock wie Goethe ein wahrhaftiges Genie sei und nahm somit auch an, dass Paul sich sicherlich damit auskennt, wenn es darum geht vor einer Frau zu flüchten. Hier musste allerdings Frau Weisbarth (alias Frau Nicebarth) ihr Veto einlegen und klärte die junge Dame auf, dass wohl eher alle Frauen vor Paul flüchten würden. Somit blieb uns die Begegnung mit „Goethe“ in Weimar auf sehr amüsante Art gut im Gedächtnis.

Friederike Ammon, Lisa Pätzold, Helen Janz, Tina Geißert

 

Am Donnerstag gegen 14.30 Uhr trafen wir uns, nach einer kurzen Mittagspause, am Platz der Demokratie vor der Bibliothek ,,Anna Amalia“. Ausgerüstet mit Audioguide und Filzpantoffeln, begann unsere Führung im Vorraum des Rokokosaals, dem ,,Kunstkabinett“. Dort erinnern unter anderem einzelne Kunstkammerstücke und eine Lebensuhr des Herzogs Wilhelm Ernst von 1706 an die Anfangszeit der Bibliothek. Durch eine große Tür aus Kiefernholz betraten wir den Rokokosaal. Vor uns erstreckte sich auf einer Grundfläche von etwa 230 Quadratmeter die beeindruckende Bibliothek. Zwölf Pfeiler bilden in der Raummitte ein Oval, dessen Zwischenräume mit Büchergestellen gefüllt waren. Die flache stuckverzierte Decke der ersten Galerie wird durch eine kleine, ovale Mittelöffnung unterbrochen, durch welche man das Deckengemälde ,,Genius des Ruhms“ von Hermenegild Peiker betrachten kann. Per Audioguide erfuhren wir, dass im Rokokosaal für mehr als 40.000 Bände Platz ist. Geschmückt wird der Raum von prachtvollen goldenen Verzierungen, sowie von Ölgemälden und Büsten berühmter Persönlichkeiten des 18. Jahrhunderts. Abgerundet wurde unsere Führung durch die Buchausstellung im festlichen Renaissancesaal des Erdgeschosses.

Lena und Chiara

 

Nachdem wir uns bereits das Wohnhaus Goethes angeschaut hatten, besuchten wir auch das nahegelegene Schiller Haus. Während unserer Führung durch das Haus lernten wir die wichtigsten Räumlichkeiten kennen. Interessant dabei war auch die Lebensweise von Schiller, welche für diese Zeit extrem revolutionär war, da er zum Beispiel seinen Kindern erlaubte zu spielen und nicht vor 11 Uhr aus dem Bett kam, was auch seiner Krankheit geschuldet war. Er galt außerdem als sehr launisch und unfreundlich gegenüber seinen damaligen Fans und gab nur selten Autogramme. Auch im Umgang mit seiner Frau unterschied er sich von der damaligen Norm, da er sie selbst Schreiben ließ und sich von ihrem Gitarrenspiel für seine Werke inspirieren ließ. Obwohl er schwer krank war und den Weg zu seinem Schreibtisch kaum noch zurücklegen konnte, veröffentlichte er trotzdem noch viele Schriften bevor er mit 45 Jahren seiner Krankheit erlag. Schiller hatte eine enge Beziehung zu Goethe, welchen er auch jeden Tag besuchte und zusammen mit ihm an verschiedenen Werken arbeitete. Zu dieser Zeit entstand das berühmte Zitat Schillers: „Ein jeder konnte dem anderen etwas geben, was ihm fehlte, und etwas dafür empfangen“.

Alexander, Nico

 

Am Abend des zweiten Tages besuchten wir das Stellwerk, ein Ableger des deutschen Nationaltheaters. Dort trat das „Junge Theater Weimar“ auf. Das Stück, „Die Räuber“, wurde von den Jugendlichen selbst umgewandelt. Die Schauspieler und ihre Betreuer setzten der alten deutschen Sprache Schillers heutige Gesellschaftsthemen und humorvolle Redewendungen entgegen. Das Stück an sich war ziemlich verzweigt, dennoch humorvoll und unterhaltsam gestaltet.  Desweiteren wirkten die Bühnengestaltung und die Kostüme für ein Jugendtheater sehr professionell.

Nach der Inszenierung hatten beide Kurse das Privileg, die Künstler in einer Fragerunde anzusprechen und somit weitere Informationen rund um die Theaterwelt zu erhalten. Die von uns gestellten Fragen beantworteten hauptsächlich die zwei Betreuerinnen der Darsteller. Dies fanden wir Schüler schade, da uns die Informationen der Protagonisten selbst mehr interessiert hätten. Aufgrund dessen bekamen wir nur Informationen über Name, Alter und Beweggründe für ihr Theaterspielen der Jugendlichen. Adi jedoch, der Frischling unter den Schauspielern, erzählte voller Enthusiasmus und Elan über seinen zukünftigen Traumberuf.

Oliver, Yannick, Franz, Paul, Philipp

 

Am Freitag, unserem letzten Tag in Weimar, besuchten wir das Deutsche Nationaltheater. Das Gebäude mit der klassizistischen Fassaden beeindruckte uns schon im Voraus. Um zehn Uhr wurden wir von unserer Theaterführerin, einer Laienschauspielerin und Mitglied des Freundeskreises des DNT‘s (Deutsches Nationaltheater), empfangen. Als Erstes bekamen wir die große Bühne aus der Sicht des Publikums zu sehen. Der Zuschauerraum, der in den 70er-Jahren renoviert wurde und durch die steil zulaufenden Ränge sehr klein wirkte, bietet insgesamt Platz für circa 800 Besucher. Im Gegensatz dazu stellte die Bühne, in diesem Zeitpunkt ohne aufgebautes Bühnenbild, einen sehr beeindruckenden Anblick dar. Außerdem bekamen wir Einblicke in den Orchestergraben sowie die verschiedenen theatereigenen Werkstätten. Hier wurden wir unter anderem durch die Lagerräume, Probenräume, Malerei und Schneiderei geführt. Die Theaterführerin konnte uns über die Herstellung von Perücken, Masken, Kostümen und Bühnenbilder informieren. Diese andere spannende Seite des Theaters und deren Vielzahl der künstlerischen Bereiche, die wir kennenlernen durften, brachte sogar Interesse an Praktikumsplätzen mit sich. Nach unseren zwei vorigen Theaterbesuchen konnten wir im DNT nun auch selbst einmal auf die große Bühne und Einblicke hinter die Kulissen und die Arbeit der über 400 festangestellten Mitarbeiter bekommen.

Der Park an der Ilm, den wir danach besuchten, bot uns einen sehr grünen, verwunschenen Anblick, vor allem auf Goethes Gartenhaus, von dem Goethe damals durch das Fenster angeblich durch Lichtsignale mit Charlotte von Stein kommunizieren konnte. Den Besuch in Weimar schlossen wir ab, indem Frau Weisbarth, alias Nicebarth, mit unserem Kurs noch die letzten Selfies schoss.

Clara, Antje, Lisa


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