Sie sind hier: StartseiteArchiv > News 2009/2010 > Newsansicht

09.02.13

Bericht aus Bonn: Exkursion Deutschland nach 1945 (gk 13, HIST 13, HIST 12, Herr Eckendorf)

Am Dienstag, den 29.1.13  stand für eine Gruppe von 13ern und 12ern des MSG eine Geschichte-Exkursion nach Bonn auf dem Programm. Das Thema war „Deutschland nach 1945“; die drei Tagesziele wurden in chronologisch richtiger Reihenfolge angefahren: die berühmte Brücke von Remagen, das Haus der Geschichte in Bonn und der in der Nähe liegende ehemalige Regierungsbunker. Zusammen mit Herrn Eckendorf, Frau Weisbarth und Mathilde musste jedoch zuerst eine lange Busfahrt durch graues Regenwetter, eineinhalb Stunden Stau und Morgenmüdigkeit überstanden werden, bis wir letztendlich mit entsprechender Verspätung an der Brücke eintrafen.

 Die „Ludendorff Brücke“ in Remagen war schon im Schlieffenplan vorgesehen, spielte jedoch erst am Ende des zweiten Weltkriegs eine tragende( ;-) ) Rolle. Die Brücke sei, laut Eisenhower, ihr Gewicht in Gold wert, denn die Einnahme der Brücke durch amerikanische Truppen am 7. März 1945 verkürzte den Weltkrieg höchstwahrscheinlich um einige Wochen und bewahrte Deutschland somit vor einer noch größeren Zerstörung und Anzahl von Todesopfern. Die Deutschen versuchten verzweifelt, die ausschlaggebende Einnahme der Brücke durch Sprengversuche und den Einsatz von Kampfschwimmern und Raketen zu verhindern, doch sie schlugen allesamt fehl. Erst nachdem eine große Zahl von Besatzern und deren Ausrüstung den Rhein überquert hatten, stürzte die mitgenommene Brücke ein.

 Die nächste Station war das Haus der Geschichte in Bonn, welches die Geschichte der Deutschen ab 1945 veranschaulicht. Von den Gräueln des zweiten Weltkriegs schlängelt sich der Weg durch das Museum chronologisch vorbei an Karikaturen über West- und Ostmächte, der Hippiebewegung der 60er und 70er Jahre, berühmten Fernsehsendungen und schließlich einer beeindruckenden Anzeige der aktuellen Verschuldung Deutschlands, die im Sekundentakt immer weiter ansteigt. Die Ausstellung war sehr interessant gestaltet, mit abwechslungsreichen Dokumenten und Ausstellungsgegenständen, die ohne viel Erklärung die deutsche Geschichte begreifbar machten.

 Die letzte Station war der ehemalige Regierungsbunker, versteckt unter zwei Bergen in der Nähe der damaligen Hauptstadt Bonn. Dieser „atomsichere“ Bunker spielte während des kalten Krieges eine große Rolle, denn allein die Tatsache, dass nach dem Abwerfen einer nuklearen Sprengwaffe seitens der Ostmächte noch genug Menschen im Westen in Sicherheit wären, um ihrerseits den Auslöser einer Atombombe zu betätigen, sollte schon genügen, um dieses Szenario zu verhindern. Hier begegnete uns erneut der Schlieffenplan, denn der Regierungsbunker befindet sich in einem alten Eisenbahntunnel, der ursprünglich dem schnellen Transport von Waffen, Versorgung etc. an die Westfront dienen sollte. Dazu kam es jedoch nie, und so wurde der Tunnel in den 60er und 70er Jahren zu einem Bunker von über 17 Kilometern Länge ausgebaut, der die wichtigsten Regierungsmitglieder (ohne Angehörige!) im Falle einer atomaren Krisensituation beherbergen sollte.

 Glücklicherweise waren auf der Heimfahrt die Verkehrsbedingungen nicht ganz so widrig, sodass der Bus um halb 8 wieder am MSG eintraf und die Teilnehmer der Exkursion sich mit hoffentlich informationsgefüllten Köpfen auf den Weg nach Hause machten.

 ©  By Evelchen Rebhölzchen und Annemone Ponymane Supertramp


© 2006 Max-Slevogt-Gymnasium Landau - Impressum